Ein abstraktes grün-blaues Bild.
© Stella Richter

Es ist Nacht, und ich werde von einem starken Ziehen im Unterleib geweckt. Mist, denke ich, schon wieder meine Regelblutung. Im Kopf gehe ich alle Termine der nächsten fünf Tage durch. Leider sind meine Blutungen so stark geworden, dass ich das Haus in den ersten drei Tagen kaum verlassen kann – und wenn doch, dann nur mit Wechselwäsche und einem Rucksack voller Binden und Tampons. Das schränkt mich im Alltag erheblich ein, da es als Fotografin schwierig ist, bei einem Außentermin alle dreißig Minuten auf die Toilette zu verschwinden. Das ist die maximale Zeit, die ein Super-Tampon oder eine Nachtbinde bei mir halten. Und dann wären da noch die Schmerzen … 

Schon seit mehr als elf Jahren schlage ich mich mit diesen Problemen herum. Während einer

Routinesonografie im sechsten Schwangerschaftsmonat entdeckte damals mein Gynäkologe Myome in und um meinen Uterus. Myome sind gutartige Tumore in der Muskulatur der Gebärmutter. Sie entstehen, weil natürliche Hormone auf die Muskelzellen in der Gebärmutter einwirken und übermäßiges Wachstum verursachen. Wenn ich nach dieser Schwangerschaft noch ein Kind wolle, müsse ich mich beeilen, sagte mein Gynäkologe seinerzeit. Denn Myome könnten zu Unfruchtbarkeit führen. Damals machte ich mir über seine Diagnose keine großen Gedanken. Ich hatte schon ein Kind und das zweite war unterwegs. Der Alltag mit Job und Familie gab mir auch kaum Zeit, über meine eigenen Bedürfnisse nachzudenken. So wurden die Myome mit der Zeit immer zahlreicher und immer größer und die Beschwerden schlimmer.

Laut dem Berufsverband der Frauenärzte hat in Europa schätzungsweise jede zweite bis fünfte Person mit Uterus Myome. Die meisten sind zwischen 25 und 50 Jahre alt. Möglicherweise spielt die genetische Vorbelastung eine R…