Ein Schwarz-Weiß-Bild von Apislon, der nachdenklich auf Steinen sitzt.
Apsilon verzichtet auf Mackergehabe und flext lieber mit politischem und emotionalem Tiefgang. © Aysan Lamby

Die Straßen von Berlin-Moabit haben einen eigenen Rhythmus und eine neue Stimme, die Veränderung fordert. Diese Stimme gehört Apsilon, einem aufstrebenden Berliner Rapper. Arda, so sein bürgerlicher Vorname, spielt als Apsilon das Rap-Game ohne Mackergehabe und fällt vor allem durch seine ruhige, sanfte Art und Musik auf. Offen spricht er in Interviews über die Bedeutung von Mental Health im Deutschrap. Er weist darauf hin, dass Frauen oft durch ihre Sozialisation besser darin seien, sich

emotional auszudrücken, und er ermutigt andere dazu, sich diese Fähigkeit anzueignen. Nicht unbedingt typisch im Rap und sicherlich einer der Gründe, warum gerade Feminist*innen auf ihn abfahren.

Apsilons musikalische Reise begann vor etwa zehn Jahren in seinem Kinderzimmer. Dort schrieb er erste Texte, um sich mit seinen Erfahrungen in einer (post-)migrantischen Gesellschaft auseinanderzusetzen. Eine zentrale Rolle spielen dabei seine Großeltern, die als sogenannte Gastarbeiter*innen aus der Türkei nach Deutschland gekommen sind.

Sein in Berlin-Schöneberg lebender Opa, so erzählte er in einem Interview, gehe bis heute jeden Tag zwanzig bis dreißig Kilometer zu Fuß und höre dabei türkisch-aserbaidschanische Volkslieder – oder die Rap-Musik seines Enkels.

In seiner aktuellen Single „Baba“ verhandelt Apsilon die komplizierte Beziehung zwischen Söhnen und Vätern. Er singt von dem Wunsch, sich gegenseitig Schwäche zugestehen zu können, und von der Suche nach einer Form von Männlic…