Bye, Bye, Blasenentzündung!
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Ich werde Blasenentzündungen abschaffen“, schrieb ich im Sommer 2021 auf Social Media und teilte, dass es bereits seit dem Jahr 1987 zwei Impfungen gegen Blasenentzündungen gibt: StroVac und Uro-Vaxom. Weil das kaum jemand weiß, gingen meine Posts dazu viral und erreichten knapp eine Million Menschen. Die schockierten Kommentare darunter reichten von: „Ich kenne so viele Frauen, die davon geplagt sind, und es gibt eine Impfung?!“ bis „Hat sich schon so normalisiert, dass ich gar nicht mehr zum Doc gehe, außer es ist Blut im Urin.“ Fast jede zweite Frau hat einmal in ihrem Leben eine Blasenentzündung. Bei einem Viertel dieser Personen kann diese Entzündung chronisch werden. Das heißt, die Symptome bleiben über Wochen bestehen oder die Blasenentzündung tritt schnell immer wieder auf, informiert das Bethesda Spital Basel.
Bis heute schreiben mich Menschen in den Sozialen Medien zu dem Thema an, meistens, weil sie in einer akuten Notsituation sind und nicht mehr weiterwissen. Ich kann sie immer nur dazu ermutigen, sich ärztlichen Rat zu holen und nicht aufzugeben. Das ist nicht einfach, denn Betroffene werden von Ärzt*innen oft nicht ernst genommen und wieder weggeschickt. Teilweise erfahren sie Slutshaming, statt richtig aufgeklärt und behandelt zu werden – ganz zu schweigen davon, die Impfung als Behandlungsmethode vorgeschlagen zu bekommen. Dabei können nicht nur Urolog*innen sie verimpfen, sondern auch Gynäkolog*innen oder Hausärzt*innen. Trotzdem braucht es oft Eigeninitiative, um an die Impfung zu kommen. Die präferierte Behandlungsmethode bei der akuten Blasenentzündung ist nämlich: Antibiotika, immer wieder Antibiotika. Nur wieso eigentlich?
Die Impfungen StroVac und Uro-Vaxom stehen in der S3-Leitlinie der Urologie zu Harnwegsinfektionen – eine von Expert*innen entwickelte Richtlinie, um evidenzbasierte Empfehlung…