Viele unterschiedliche bunte Gesichter nebeneinander.
Nur etwa 20% der Biografien auf der deutschsprachigen Wikipedia handeln von Frauen. Unsere Autorin Caro schreibt dagegen an. © Larissa Laban

Wikipedianer*innen aus Köln starteten 2019 die 100 Women Days Initiative, mit dem Ziel, bis zum 08. März hundert Frauenbiografien in hundert Tagen zu generieren. Ihr Erfolg war unerwartet groß: Seitdem arbeiten jedes Jahr um die hundert Ehrenamtliche mit und es sind schon bis zum vergangenen Januar mehr als fünftausend Artikel über Frauen entstanden.

Die Gendergap ist nicht nur ein Thema in der deutschsprachigen Wikipedia. Jede Wiki­pedia-Sprachversion hat das Problem, dass sie nur das abbildet, was in der Welt Realität ist. Da gehört dazu,

dass mehr Männer in den Parlamenten hocken, Wissenschaftspreise gewinnen, in den Musikcharts sind – erst recht, wenn man über die Vergangenheit schreibt.

Bei den 100 Women Days sind alle möglichen Wikipedia-Aktiven dabei. Die größte Gemeinsamkeit ist vermutlich, dass viele Artikel von erfahrenen Leuten stammen, die auch außerhalb der hundert Tage viel in der Wikipedia schreiben. Jede*r Autor*in entscheidet individuell, über wen er*sie schreibt. Manche Autor*innen haben Hunderte von Artikeln, die sie gerne schreiben würden, und fokussieren sich dann in dieser Zeit auf Frauenbiografien. Manche schreiben nicht mehr als sonst über Frauen und tragen nur ihre Frauenartikel in die Liste auf der Projektseite ein. Einige nutzen Listen, die bspw. BBC rausbringt, und gleichen ab, welche der dort als wichtig empfundenen Frauen bei uns noch nicht beschrieben sind. Manchmal gibt es durch lokale Gruppen bzw. Edit-a-thons Synergieeffekte. Und natürlich gibt es die „Frauen in Rot“, das ist eine Liste von Frauenbio…