Entschlossen gegen Milei: die Madres de Plaza de Mayo beim Generalstreik am 18. Januar.
© Sofía Martínez Bordone

Hunderte Fäuste boxen Richtung Himmel, wütende Stimmen fordern im Chor die „Einheit der Arbeiterinnen!“ In Buenos Aires ist es schwül an diesem 18. Januar. Vertreter*innen dutzender feministischer Organisationen haben sich im Hinterhof der UTEP-Gewerkschaft versammelt, um den Generalstreik der kommenden Woche vorzubereiten. Sie wollen vereint gegen Argentiniens Präsidenten Javier Milei auf die Straße gehen. Der „Anarchokapitalist“ plant einen radikalen Umbau der Gesellschaft – und Feminist*innen planen ihren Widerstand. 

„Diese Regierung hat unser Leben verändert“, sagt Luci Cavallero, 37, Soziologin mit Fokus auf feministischer Ökonomie und seit 2017 Mitglied bei Ni Una Menos (Deutsch: Nicht eine weniger), einer feministischen Bewegung gegen Femizide und misogyne Gewalt, die sich von Argentinien aus in ganz Lateinamerika verbreitet hat. Heute koordiniert sie die rund dreißig Redner*innen, behält die Bande aus Gewerkschaftsverbänden, Sozialarbeiter*innen und Sexualpädagog*innen im Blick und mahnt zu

Disziplin bei der zweiminütigen Redezeit am übersteuerten Mikrofon. Im Hintergrund läuft Cumbia, Freund*innen teilen Mate-Tee. 

Dieses Treffen soll Argentiniens Feminismus intersektional zusammenschweißen. Streit zwischen Gruppen links der Mitte kann sich in diesen Wochen niemand leisten, auch wenn es viele Differenzen zwischen Peronist*innen und Antiperonist*innen, traditionellen Gewerkschaften und Queer-feminist*innen gibt. „In diesem Fall einer ultrarechten Regierung gibt es mehr gemeinsame Kräfte und Perspektiven, die unsere Vereinigung ermöglichen“, sagt Cavallero. 

Sie hat Angst vor der Regierung Mileis, dessen klarer Plan die Verarmung des Volkes sei. Seine Vision kriminalisiere sozialen Protest, privatisiere staatliche Unternehmen, erlaube Staatsverschuldung ohne Zustimmung des Kongresses, forciere die Zerstörung von Wäldern und Gletschern sowie den Ankauf großer Landstücke durch private Investor*innen – eine besondere Bedrohung für die Lebensgrundlage indigener Gemeinschaften. Si…