München goes Drag
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Interview: Ruby Tuesday, Bridge Markland:

Was erwartet die Besucher*innen auf dem go drag!-Festival in München?
Ruby Tuesday: Drag als vielfältige Kunstform: mit Theater, Cabaret, Lectures, Filmen, Diskussionen und Konzerten. Als einziges Festival weltweit wollen wir im Besonderen die Drag-Kunst von weiblichen, trans* und nicht-binären Künstler*innen feiern.
In der Szene sind Plus-Size Queens, Quings of Color und Kings mit (sichtbaren) Behinderungen deutlich unterrepräsentiert. Wie verändert ihr die Perspektive?
RT: Zum Line-up gehören bei uns Martwa aus Polen, Majic Dyke aus Kenia und Don One aus Birmingham. Aus London kommen die großartige AFAB-Queen (assigned female at birth, Anm. d. Red.) Lolo Brow und Claire Dowie, eine tolle Soloperformerin Ende sechzig, die seit Jahrzehnten Theaterstücke
schreibt. Peter Frost, Alter Ego der Musikerin Cora Frost, performt ein Rockkonzert, und dann tritt noch Mieze McCripple auf, eine aktivistische AFAB-Queen aus Düsseldorf, die im Rollstuhl sitzt.
Bridge Markland: Die Berliner Kings Alexander Cameltoe und Buba Sababa bieten Workshops an, es gibt eine Show vom CUMA Kollektiv, drei tollen Performer*innen aus NRW, und natürlich die fantastische
Pandora Nox …
… Gewinnerin der ersten Staffel von „Drag Race Germany“, der deutschen Adaption von „RuPaul’s Drag Race“. Dass mit Pandora eine AFAB-Queen gewonnen hat – noch dazu die einzige im Cast –, hat für Diskussionen gesorgt. Dabei ging es auch um die Frage: Für wen ist Drag?
RT: Drag ist für alle. Es geht ja darum, Regeln zu brechen. Und wenn wir sagen, Drag ist nur für Queers oder nur für Männer oder nur für dies und das, stellen wir wied…