Ein stimmungsvolles Bild in warmen Rottönen zeigt eine blonde, nachdenkliche Frau in Dessous, die in der Mitte eines Bettes liegt.
„Touched“ zeigt die verbotene, komplexe und gewaltvolle Beziehung zwischen einer Betreuerin und dem Bewohner eines Pflegeheims. © Katharina Poblotzki / 2 Pilots Filmproduction & SoQuietFilms

Sex im Pflegeheim ist ein gesellschaftliches Tabu. In „Touched“ entfaltet sich dieses Thema im Rahmen einer vielschichtigen wie auch gesetzlich verbotenen Beziehung zwischen der pflegenden Betreuerin Maria (Isold Halldórudóttir) und dem querschnittsgelähmten Bewohner Alex (Stavros Zafeiris). Der Sprung vom professionellen zum sexuellen Verhältnis geschieht nach dem ersten Zusammentreffen sehr abrupt und ist – wie auch der restliche Filmverlauf – geprägt von Übergriffigkeiten. Nicht nur, aber

insbesondere durch Maria.

Im Laufe der Story kreisen die beiden Protagonist*innen dann immer wieder umeinander, es wächst eine Beziehung, die beidseitig geprägt ist von Abhängigkeit, Selbstzweifeln, Verzweiflung, Hass – und einer weniger romantischen, doch nicht minder intensiven Form von Liebe. Dabei entstehen große Bilder von Hingabe und Abstoßung, von Sex und physischer wie psychischer Gewalt, von Kontrollverlust und Hoffnung. 

Der verbale Konsens findet im sexuellen Zusammenspiel jedoch kaum einen Platz, Ablehnung wird gar mithilfe Marias körperlicher Dominanz übergangen. An dieser Stelle also eine große Triggerwarnung – primär auch, da diese Situationen mangels weiterer Perspektiven im Film nicht deutlich als problematisch adressiert werden. Immerhin: Anders als Alex’ Begierde bekommt seine eigene Perspektive auf seine Behinderung viel Raum.

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