Unser Kollektiv startete 2019 mit Aktionen, um auf Ferienwohnungen aufmerksam zu machen, die in Berlin teuer vermietet und dem Markt vorenthalten werden. Als Gruppe verbinden uns zentrale Themen, die uns wütend machen. Dass es erst mal um Wohnraum ging, war naheliegend, weil es uns alle beschäftigt. Aber das Problem ist viel weitgreifender: Verdrängung durch Defensivarchitektur, fehlende Freiräume für FLINTA*, eine überflüssige Polizeiwache. Wie können wir urbanen Raum zurückholen und
auf Ungerechtigkeiten aufmerksam machen? Wir sind auch außerhalb der Gruppe verschieden künstlerisch tätig.
Wir versuchen, uns einmal die Woche persönlich zu treffen, das kann lange dauern. Im Sommer lagern wir unsere Treffen gerne an eine Straßenecke aus, wo wir im öffentlichen Raum präsent sind. Bei einer aktuellen Aktion, der „Heimsuchung“, geht es um Femizide und patriarchale Gewalt. Allein in Berlin gibt es so viele Orte, an denen etwas geschehen ist. Um das Geschehene zu „exorzieren“, suchen wir diese Orte mit einer kurzen Performance heim und hinterlassen einen lila Blitz – z. B. mit Kreide auf dem Pflaster. Das schaffen wir nicht allein und rufen deswegen zum Mitmachen auf. Die Aktion hat etwas Rituelles, bleibt dabei aber undogmatisch und zwanglos. Eine andere Aktion, die „Patriarchatsfreie Zone“, ist ein kleiner Bereich im öffentlichen Raum, den wir durch lila Flatterbänder und Plakate markieren. Diesen Bereich erklären wir einfach zur patriarchatsfreien Zone. Es ist ein Raum,…