Foto: Charlie le Mindu © Avanti-Media-Fiction

Peaches singt über eine Klitoris, die wie Kaubonbons zum Anbeißen süß ist, und über Körper, die wie Geigen sanft bespielbar sind. Diese sexy Textzeilen vereinten sich schon im Jahr 2000 mit rockigen Synthesizerklängen auf dem Debütalbum „The Teaches Of Peaches“ der Pop-Electroclash-Ikone. Das Album war damals ein kraftvoller, sexpositiver feministischer Schrei, der bis heute nachhallt. Zwei Jahrzehnte nach „The Teaches Of Peaches“ ging die Mittfünfzigerin 2022 auf Jubiläumstour und ließ dabei Proben und Auftritte filmen. Von den Regisseur*innen Philipp Fussenegger und Judy Landkammer entstand daraufhin ein gleichnamiger Dokumentarfilm, in dem sich Tourmaterial und privates

Archivmaterial vereinen. Gut nachvollziehbar spannt sich das Narrativ von der älteren zur jüngeren Peaches und von der Jubiläumstour zu den späten 1990er- und frühen 2000er-Jahren, in denen sie mit ihrem langjährigen Bandkollegen Chilly Gonzales europäische Bühnen rockt, ihrem feier­wütigen Ich in Berlin frönt und neue Musik in einer von Kakerlaken befallenen Wohnung mit Leslie Feist produziert.

Zwischendurch werden Interviewausschnitte eingebaut: Chilly Gonzales erzählt, wie Peaches ihm geholfen hatte, einfach mal so richtig loszulassen, Shirley Manson betitelt Peaches’ Arbeit als genial und Freund Black Cracker betont, dass Gender beim Dating nur dann wichtig sei, wenn du gerade an Genitalien lutschst. „Wenn sie nicht in deinem Mund sind, sind sie none of your business.“ Der Film zeigt, dass Peaches Geschlechterstereotype aufbricht, indem sie stark polarisiert. Als Medium dafür benutzt sie meist ihren Körper. Früher durch zu eng sitzende Hosen, durch die sich ihre Vulvalippen als „Camelt…