Frau unter Trockenhaube
Ina Holub in ihrem inklusiven und barrierefreien Friseursalon in Wien. © Elif Gunduz

Was ist das Besondere an deinem Haarsalon?
Der Salon ist auf marginalisierte Menschen ausgerichtet. Z. B. ist im Laden alles barrierefrei für Gehhilfen und Rollstühle. Die Sitzgelegenheiten sind besonders breit und tragen mehr Kilo als sonst. Wir planen ein Tool, um No-Talk-Termine zu vereinbaren, Menschen mit Kopftuch können hinter einem Vorhang frisiert werden und wir haben Produkte und Treatments, die auf die Haare von nicht-weißen Personen ausgelegt sind. Ich habe entsprechende Zusatzausbildungen gemacht. Allerdings mache ich aus politischen Gründen keine Schwarzen Hairstyles wie Braiding.  

Was ist dir an deinem Job wichtig?
Mein Anspruch ist es, Frisuren umzudenken, denn sie können identitätsbildend sein. Statt zu identifizieren, ob eine Person eher Sommer- oder Herbsttyp ist, möchte ich sehen, was ihre Identität ist und wie sie sein will.

Wie bist du dazu gekommen?
Ich selbst bin eine fette und homosexuelle Frau und habe mich schon oft in Salons nicht wohlgefühlt. Außerdem bewege ich mich z. B. durch Voguing in vielen marginalisierten Communitys und habe gemerkt, dass da etwas fehlt.

Dieser Text erschien zuerst in Missy 03/24.