Campingplatz ohne Macker
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Am Rande eines Waldes in Brandenburg liegt das großzügige, etwas verwunschene Grundstück: Auf rund 20.000 Quadratmetern erstreckt sich CampElse, „eine kleine unkonventionelle Ferienanlage“, wie die Website bescheiden verkündet. Gegründet von drei Frauen in den 1990ern, ist es bis heute das Ziel der Betreiber*innen, insbesondere alleinerziehenden Frauen und ihren Kindern einen so gemütlichen wie günstigen Erholungsort zu schaffen. Und das gelingt: Für zehn Euro die Nacht kann man ein Zelt oder einen Wohnwagen aufstellen oder für zwanzig Euro in einem der Bungalows übernachten.
Die bunten Türen ebendieser Bungalows verzaubern bei einem ersten Rundgang über das Gelände. Wer weitergeht, erblickt die mit viel Liebe gestalteten Bauwagen und Hütten der Dauercamper*innen. Ältere Frauen pflegen ihre Gärten in der Nachmittagssonne, andere sitzen zusammen und grillen. Die
zahlreichen hohen Bäume spenden nicht nur Schatten, sondern auch Ruhe und Rückzugsmöglichkeiten: Weit kann man auf dem Gelände nicht gucken, immerzu verfängt sich der Blick in den Kronen eines Baumes. Ein Teich beherbergt Insekten und andere Tiere – und lädt zur Abkühlung nach dem Schwitzgang in der Sauna ein. Derweil streiten sich die Kinder darum, wer auf dem Trampolin springen darf, aber auch das nur so lange, bis das Lagerfeuer brennt und die Marshmallows hervorgeholt werden. Dann kehrt die Abendruhe ein: Die Erwachsenen holen sich das ein oder andere Getränk aus dem Keller, legen ein paar Münzen in die Kasse des Vertrauens und unterhalten sich bis tief in die Nacht.
Diese Atmosphäre zieht nicht nur alleinerziehende Frauen mit Kindern an, sondern auch alle anderen, die einen Urlaub in feministischer Gemeinschaft und ohne cis Männer verbringen wollen. Wer nicht nur ohne Mackertum entspannen, sondern sich auch noch handwerklich austoben möchte, findet auf dem Gelände immer etwas zu tun: Ein Holzfälle…