Eine Tanzszene mit mehreren jungen Mädchen, die die Augen schließen und die Hände in die Luft heben.
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Das Gesicht einer jungen Frau, Nahaufnahme. Mit einem etwas überheblichen Blick fragt sie ihr Gegenüber, warum er Erzieher werden will, wenn es doch unüblich für Jungs aus seinem Kulturkreis sei. Der Junge antwortet, dass er die wenigen Chancen, die er bekommt, nutzen will. Dieser Satz scheint sie zu treffen. Das Mädchen in dem Probe-Vorstellungsgespräch ist Hazal, sie ist 17 Jahre alt und wie viele Gleichaltrige irgendwie lost. Sie will endlich ihr eigenes Leben starten, doch niemand glaubt an sie, weder die potenziellen Arbeitgeber*innen noch das Arbeitsamt oder ihre Mutter. Hazal ist schlau und wütend. Wie auch nicht, wenn sie eine Enttäuschung nach der nächsten erfährt und die Gesellschaft sie immer wieder spüren lässt, dass es keinen Platz für sie gibt. Mit ihren besten Freundinnen Elma und Gül

will sie all das wenigstens für eine Nacht hinter sich lassen. Die drei treffen sich zu Hazals 18. Geburtstag, kippen Drinks und ziehen sich ihre hottesten Outfits an, um feiern zu gehen. Doch dazu kommt es nicht – der Türsteher weist sie ab. Die Frustration und das Gefühl der Erniedrigung sind erstickend. Als auf dem Heimweg am Bahnsteig ein besoffener Studityp die drei jungen Frauen sexistisch und rassistisch belästigt, läuft das Fass über und die Situation eskaliert. Hals über Kopf flüchtet Hazal aus Berlin zu ihrem Onlinefreund Mehmet nach Istanbul. Mehmet zeigt sich schnell von einer anderen Seite als auf Skype und auch das Freiheitsversprechen Istanbuls wird nicht so richtig eingelöst. Aslı Özarslan arbeitete vor „Ellbogen“ insbesondere dokumentarisch und so versteht sie es bestens, die Suche Hazals – deren Wut, Einsamkeit, Angst, aber auch deren Freude – in ihrem Spielfilm einzufangen, ohne dabei voyeuristisch zu wirken. In Istanbul erlebt Hazal zwar auch ein paar schöne Momente, doch sie driftet im…