Female Geeks im Museum
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In einer Welt, die von männlich geprägten Techniknarrativen dominiert wird, bringt Katrin Mayer mit der Ausstellung „#c0da comptoir #fanny carolsruh“ frischen feministischen Wind nach Karlsruhe. Ihr Kunst- und Forschungsprojekt „c0da“ widmet sich der weiblichen Geschichte der Computerprogrammierung und des Schreibens. Es zeigt, wie Frauen die technologische Entwicklung maßgeblich gestaltet haben – obwohl ihre Namen oft im Dunkel der Geschichte verblieben sind.
„c0da“ ist jedoch nicht nur eine Hommage an diese Pionierinnen, sondern auch eine Einladung zur Interaktion. Mayer hat Künstler*innen und Autor*innen aus ihrem breiten Netzwerk zusammengebracht,
um gemeinsame Recherchen auf der Plattform c0da.org zu veröffentlichen. Das lebendige Archiv – gestaltet und programmiert von Anna Cairns – verknüpft Beiträge über legendäre Programmiererinnen wie Ada Lovelace oder Grace Hopper mit einer Herstory des Schreibens. Angefangen bei der Écriture féminine und der Frau als zerologisches Subjekt – abgeleitet von der Figur der endlosen Null als Abgrenzung zur männlichen Binarität – spannt das Projekt den Bogen bis hin zur Künstlichen Intelligenz. So würdigt es nicht nur historische Errungenschaften, sondern greift auch aktuelle feministische Diskurse auf. Es reflektiert die Grundgedanken des Internets und der weiblichen Schreibdidaktik, wobei automatisches Schreiben, gemeinsames Forschen und Glitches zentrale Rollen spielen. Das Ergebnis: „c0da“ ist kollaborativ, explorativ und intertextuell.
In der Schau im Badischen Kunstverein übersetzt Katrin Mayer „c0da“ ins Räumliche und ergänzt es um ein weiteres – ort…