© Daniel Sadrowski/Ruhrtriennale 2024

Die Sinti*zze-Rom*nja-Tanzgruppe Romano Than e. V., der internationale Chor Orpheus XXI mit Nahostwurzeln und die transgenerationale Schauspieler*innengruppe The Remains – wie wurden diese für „Unlocking Paradise“ künstlerisch zusammengeführt?
Tomasz Prasqual: Ich habe vor einigen Jahren angefangen, mich mit der Migrationsgeschichte im Ruhrgebiet auseinanderzusetzen. Bei der Konzeption habe ich mich mit vielen verschiedenen migrantisierten Gruppen getroffen und schließlich eine Auswahl getroffen. Dabei ging es mir auch darum, dass es künstlerisch möglichst divers wird: also nicht etwa nur mit drei Musikgruppen zusammenzuarbeiten, sondern eben mit einer Tanzgruppe, einem Chor und einer Schauspieler*innengruppe. Es wird am Ende ziemlich voll auf der Bühne: etwa fünfzig Teilnehmende, davon ist die älteste Person 76, die jüngste acht Jahre alt! Es war schon herausfordernd, diese drei

Gruppen auf der Bühne zusammenzubringen, aber die Zusammenführung mit künstlerischen Mitteln ist unglaublich wichtig und hat uns auch sehr viel Freude bereitet. Wir haben viel voneinander gelernt.
Elena Preduca: Immer wieder haben mir die teilnehmenden Kinder gesagt, wie schön es für sie ist, ihre eigene Kultur repräsentiert zu sehen. Ob es sich um rumänische Rom*nja oder syrische Geflüchtete handelt, die hier auftreten: Die Zusammenarbeit hat uns alle vereint.

Die Aufführung findet im Rahmen der Ruhrtriennale statt. Welchen Einfluss hat das Leben im Ruhrgebiet auf diese Arbeit?
TP: Die Ruhrtriennale ist ein großes, internationales Festival, das sich 2024 weiter für Menschen außerhalb der weißen Mehrheitsgesellschaft öffnen möchte. Mit „Unlocking Paradise“ wollen wir Sichtbarkeit für marginalisierte Gruppen schaffen. Wir führen verschiedene Gruppen zusammen, die jeweils ihre eigenen Stärken und Eigenschaften mitbringen und sie dann auf der Bühne vereinen.…