Katy O’Brian: Die neue lesbische Filmikone
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Das ist nur mein Hund“, lacht Katy O’Brian in die Kamera. Während wir miteinander sprechen, ist im Hintergrund deutlich ein Bellen zu hören. Sie grinst so breit, als ob sie es kaum abwarten könnte, ihren Hund HeiHei – benannt nach dem Hahn in Disneys „Vaiana“ – nach unserem Gespräch wieder in die Arme zu schließen. O’Brian, Jahrgang 1989, ist gut drauf an diesem leicht bewölkten Morgen in Los Angeles. In einem weiten, grauen Jeanshemd, das sie über einem dunkelroten Shirt trägt, sieht sie gewohnt lässig aus. Binnen kurzer Zeit sei sie gerade zweifache Tante geworden, erzählt sie fröhlich. Außerdem ist sie busy. Vor Kurzem wurde bekannt, dass sie Teil des neuen „Mission Impossible“-Casts sein wird – ein weiterer Actionfilm, nach „Twisters“, der Neuauflage des Katastrophenfilms „Twister“ aus dem Jahr 1996. Davor war sie unter anderem in Marvels „Ant-Man“, Disneys „Star Wars“-Serie „The
Mandalorian“ und in „The Walking Dead“ zu sehen. Vor ihrer Rolle im queeren Film des Jahres „Love Lies Bleeding“, in dem sie neben Kristin Stewart auch eine Hauptrolle, den Co-Lead, spielt, habe sie sich jedoch gefürchtet: „Ich bewegte mich von Disney in eine brutalere Welt.“ Emotional herausfordernde Szenen, Nacktheit und Gewalt hätten sie eingeschüchtert, erzählt sie.
Als sie 2022 zufällig von der geplanten Produktion erfährt, und dass ein Co-Lead neben Stewart gesucht wird, will sie die Rolle unbedingt und erstellt kurzerhand eine PowerPoint-Präsentation, um ihr Management davon zu überzeugen, dass sie für die Rolle wie gemacht ist: Sie hat Erfahrung mit Bodybuilding-Wettbewerben, ist lesbisch und kommt aus einer mittelgroßen Stadt. Dabei betont O’Brian, dass Charaktere, die sie spielt, mit ihrer Privatperson nichts zu tun haben, das seien nur entfernte Parallelen. Ihr Team jedenfalls ist überzeugt und besorgt ihr ein Vorsprechen. Sie liest das Skript und fragt sich, ob sie der Rolle übe…