Ein Porträt von Arne Semsrott. der leicht seitlich in die Kamera schaut.
© Jörg Brueggemann /Ostkreuz

Arne Semsrott, nicht zu verwechseln mit seinem Bruder Nico Semsrott, hat Ideen für den Widerstand. Schon als Schüler, dann als freier Journalist für netzpolitik.org, als Leiter von Hochschulwatch bei Transparency Deutschland, als Projektleiter von FragDenStaat, als Teil des Vorstands bei Lobby Control, als Mitinitiator von Open Schufa und als Gründer der Initiative Freiheitsfonds, die sich für Menschen einsetzt, die wegen Fahrens ohne Fahrschein im Gefängnis sitzen. In seinem Engagement trifft die Lust,

Autoritäten zu kritisieren, auf menschliches Mitgefühl. In Sozialen Netzwerken verweist er auch auf individuelle Schicksale von Menschen, die von Ungerechtigkeiten im System betroffen sind.

Semsrott will kollektive Kraft finden und Banden bilden. Er habe im Leben viel Glück gehabt, sagt er gegenüber Missy, das er für die Rechte anderer einsetzen will. 2023 veröffentlichte er Beschlüsse des Amtsgerichts München gegen die Letzte Generation, wofür ihn die Staatsanwaltschaft Berlin 2024 anklagte. Sein Aktivismus sei weniger strategisch als automatisch und mache vor allem Spaß, erzählt er. Mit seinem neuen Buch „Machtübernahme. Was passiert, wenn Rechtsextremisten regieren. Eine Anleitung zum Widerstand“ will der 36-Jährige Deutschland auf eine mögliche AfD-Regierung in der Zukunft vorbereiten. Er habe keine Lust auf ein apokalyptisches Szenario, aber trotzdem den Eindruck, dass es darauf hinauslaufe. „Es ist sinnvoll, sich mit diesem Moment auseinanderzusetzen, um nicht wie der Hase vor der Schlange zu…