Eine Illustration, in der die Silhouetten von drei randfahrenden Personen untereinander gezeigt werden. Im Hintergrund ist ein dunkles Kreuz zu sehen.
© Kimberly Madox

Die gottgegebene Sportlichkeit
Es lebe der Sport! Na ja – wenn du in das Narrativ passt. Als Schwarze Frau musste ich früh lernen, dass es einige Sportarten für mich gibt und andere so gar nicht zu mir passen. Wer darüber entscheidet? Meine weiße Außenwelt! Sie richtet über so vieles: Talent, Zukunft und Chancen. Ja, I said it. Kommentare aus meinem Sportleben: Eiskunstlauf? „Dein Körper ist nicht grazil genug.“ Schwimmen? „Du bist zwar gut, aber so richtig passt es nicht. Ist aber auch keine typische Sportart für euch.“ Basketball? „Du bist zwar klein, aber mach weiter, das ist voll dein Ding!“ Im Sportstudium war es genauso. Ich bin definitiv kein Leichtathletik-Girly, aber ich habe die hundert Meter natürlich in der Zeit

geschafft, weil, „we people can run“. Ihr wisst ja: Das Laufen, das liegt uns einfach im Blut! Das sieht man auch bei Olympia. Schwarze Menschen dominieren eben die Laufsportarten. Dass meine Leistung mit meinem Schwarzsein zu tun hat, hat besonders Sinn ergeben, weil ich für viele nicht „athletisch genug“ aussehe. Dass ich dafür ein Jahr lang hart trainiert habe, wurde mit einem „hm“ gekonnt wegignoriert. Die gute alte Kunst des Unsichtbarmachens von Leistungen betrifft nicht nur mich. Ich sehe es bei meinen Geschwistern, Freund*innen und immer wieder bei denjenigen, die es bis nach ganz oben geschafft haben – den Leistungssportler*innen: Eine Simone Biles oder eine Serena Williams werden kleingeredet. Ihre Körper und ihre Leistungen werden mit jenen von Männern verglichen. Sie seien für Schwarze, insbesondere dark-skinned Frauen, völlig „normal“. Schier unmöglich scheint es, dass nicht-weiße Menschen einfach diszipliniert sind und hart trainiert haben –insbesondere in Sportarten, die nicht typisch …