© Hyesoo Chung

Wie würdest du deinen Style beschreiben?
Für mich gibt es kein Dazwischen: entweder Showstopper oder Undercover,
Highend oder Jogginghose.

Wie beeinflusst deine Musik deinen Style?
Zwischen Musik und Mode gibt es viele Parallelen. Visuell liebe ich Layering, verschiedene Texturen zu kombinieren und mit Kontrasten zu spielen – genau wie in der Musik und Produktion.

Was willst du durch deine Outfits ausdrücken?
Eine Mischung aus Stärke und Verletzlichkeit, die mich persönlich ausmacht. Ich will aussehen wie eine „Warrior-Goddess“: elegant, aber zum Kampf bereit. Ich versuche, mit jeder Lebensphase, mit jedem musikalischen Projekt ein neues Moodboard in meinem Kopf zu entwickeln.

Du arbeitest musikalisch gerne interdisziplinär und mischt verschiedene Genres, überträgt sich das auch auf deine Mode?
Ich würde sagen ja, z. B. binde ich in meine Performances gerne Kimonos ein, die aus dem traditionellen japanischen Raum kommen. Ich bin halb japanisch und connecte so mit diesem Teil von mir, jedoch neu interpretiert, auf meine eigene Art. 

Gehst du mit Trends mit?
Manchmal inspirieren mich Trends, aber ich kaufe selten neue Klamotten. Ich entdecke lieber alte Dinge neu und werde kreativ damit, wie ich sie trage und kombiniere. Limitation macht erfinderisch. Für meine Bühnenoutfits arbeite ich gerne mit kleinen, lokalen Brands zusammen, weil ich es wichtig finde, sich in der Künstler*innenszene gegenseitig zu unterstützen.


In  deiner Insta-Bio steht „half human half dragon“ – was meinst du damit?
Diese Selbstdefinition ist für mich eine Art Selbstermächtigung und Ausdruck von Rebellion. Ich bin mixed, in Süddeutschland aufgewachsen und adoptiert. Ich hatte immer das Gefühl, nie wirklich reinzupassen. Wenn ich sage, ich bin eine Mischung aus Mensch und Drache, dann bricht das mit Erwartungen anderer und fasst meine Persönlichkeit und meinen künstlerischen Ausdruck ganz gut zusammen. Außerdem regt es die Vorstellungskraft von Menschen an und fordert sie dazu heraus, ihren Horizont zu erweitern.

IG: @mulaymusic

Dieser Text erschien zuerst in Missy 04/24.