Eine Illustration mit der Überschrift "OLYMPICS". In der Bildmitte ist eine Figur angedeutet, die die fünf olympischen Ringe hält.
© Kimberly Madox

Olympia-Sommer in Paris: Neben Skateboard, Sportklettern und Surfen, die bei den Spielen in Tokio 2021 erstmals olympisch waren, ist in diesem Jahr auch Breaking Teil der Wettkämpfe. 16 B-Girls und 16 B-Boys treten in Solo-Battles gegeneinander an – Männer gegen Männer und Frauen gegen Frauen, mit zwei separaten Siegerehrungen. Die neuen Sportarten sollen die Olympischen Spiele jünger, gesellschaftlich relevanter und inklusiver machen – doch an der starren binären Geschlechtertrennung ändert sich nichts.

Wettkampfkategorien sollen sportliche Fairness herstellen, aber ist die Einteilung in Männer und Frauen dafür wirklich geeignet? Diese Frage stellt sich auch der Film „Queer gewinnt – Eine Sport-Utopie“, die*r Regisseur*in Julia Fuhr Mann rechtzeitig zum Olympia-Start ab Ende Juli in der 3sat-Mediathek

gestreamt werden kann. In dem hybriden Dokumentarfilm – der Ende vergangenen Jahres im Kino unter dem Titel „Life Is Not A Competition, But I’m Winning“ lief – begibt sich ein queeres Laufkollektiv auf eine Zeitreise durch die Sportgeschichte, um Athlet*innen zu ehren, die trotz herausragender Leistungen nie auf das Sieger*innentreppchen gelangten, weil ihre Körper nicht der Norm entsprachen.

Tatsächlich fallen nicht wenige Sportler*innen durch das enge Raster der Geschlechtertrennung, denn die binären Kategorien sind nur scheinbar eindeutig voneinander abgegrenzt. Wo die Trennlinien genau verlaufen, wird alle paar Jahre neu verhandelt, etwa anhand der Teilnahme von trans Personen. Dabei diskriminiert die binäre Einteilung auch cis Sportler*innen.

Trans Personen werden zu den Olympischen Spielen erst seit zwanzig Jahren zugelassen, wobei zunächst die Weltverbände selbst die Bedingungen festlegten. Im Jahr 2015 machte das Internationale Olympische Komitee (IOC) allgemeingültige Vorgaben, die …