Was hat dich zu „In The Clouds“ inspiriert?
Ich bin zufällig auf ein KI-Tool gestoßen, mit dem man Fotos von Menschen virtuell „ausziehen“ kann. Angeblich ist dies nur mit deren Zustimmung möglich, in der Praxis wird das oft ignoriert. Ich habe das Tool an mir selbst getestet und überraschenderweise bemerkte niemand, dass die „Nacktbilder“ KI-generiert waren. Später verkaufte ich sie online, ohne unbedingt transparent zu machen, wie sie entstanden sind.

Dein Projekt zeigt sowohl normschöne  als auch groteske Körperbilder. Wie sind diese entstanden?
Die meisten Pornos, mit denen die KI trainiert wird, sind in Bezug auf Körper sehr normativ. So werden

bestehende Schönheitsideale reproduziert: Meine Brüste wurden z. B. meist größer generiert. Gegen Ende des Projekts entstanden groteskere Bilder, auf denen ich mit Posen und Kleidung herumspiele: Als ich z. B. Analfotos erstellen wollte, war das Ergebnis eine Vagina auf meinem Hintern. Ich liebe diese Bilder, aber könnte sie auf vielen Plattformen nicht posten. Deshalb habe ich ein Buch daraus gemacht.

Solche KI wird vor allem mit unautorisierten Bildern von Sexarbeiter*innen trainiert. Einige haben dir vorgeworfen, dass du dir ihre Arbeit aneignest.
Diese Kritik ist ein Weg der Sexarbeiter*innen, sich zu verbünden und zu versuchen, Kontrolle zurückzugewinnen. Technologie wird jedoch immer die Gesellschaft widerspiegeln, in der wir leben: Das meiste Geld fließt nach oben, anstatt den Arbeiter*innen zugutezukommen. Wenn man dafür sorgt, dass jede*r von KI profitieren kann, muss KI nichts Schlechtes sein. Einige Leute, die Pornos drehen, nutzen diese Tools bereits, um s…