Ahmadjan und der Wiedehopf
Ahmadjan ist ein Junge aus einer bitterarmen Familie im afghanischen Pandschir-Tal, der gerne Künstler und Reisender werden möchte. Und er ist der Vater der Hamburger Illustratorin Maren Amini, die in „Ahmadjan und der Wiedehopf“ mit ihm gemeinsam seine Lebensgeschichte erzählt. Verwoben ist der Weg aus dem Tal nach Kabul und von dort nach Europa mit der Sage „Die Konferenz der Vögel“ des persischen Mystikers Fariduddin Attar, der vor fast tausend Jahren lebte. Die Aminis zeichnen eine von

Hunger, Ausgrenzung und politischen Extremen geprägte Biografie selbst wie ein trauriges Kindermärchen – und wollen gleichzeitig die Stimme dafür erheben, Afghanistan nicht den Taliban zu überlassen. Die sparsamen Panels mit den knollennasigen Cartoon-Figürchen stehen dabei in spannungsreichem Kontrast zu poetischen, panoramaartigen Tableaus von äußeren oder inneren Landschaften. Die Story des idealistischen, unzuverlässigen Vaters ist genauso schonungslos ehrlich wie verklärend – und damit wahrscheinlich näher an der biografischen Wahrheit als jeder kühle Realismus. Sonja Eismann

Maren und Ahmadjan Amini „Ahmadjan und der Wiedehopf“ ( Carlsen, 240 S., 26 Euro, VÖ: 01.10. )

Hohle Parole
„Hohle Parole“ atmet Zeitgeist. D…