Ein Porträt des Fotografen Akinbode Akinbiyi mit blauen Himmel im Hintergrund.
© Stefanie Kulisch

Für Akinbode Akinbiyi ist das Leben ein Tanz. Der britische Fotograf, Schriftsteller und Kurator nigerianischer Herkunft, der Literaturwissenschaften und Anglistik studierte, lebt seit den 1990er-Jahren in Berlin, wo er nun mit dem Hannah-Höch-Kunstpreis ausgezeichnet wurde. Mit seiner Kamera sucht er nach den Ungleichgewichten urbanen Lebens. Dabei bewegt er sich mit großer Sensibilität durch Städte wie Berlin, Lagos oder Kairo, entspannt sich und wird Teil von ihnen. Er fängt Momente ein, die das Leben

der Menschen prägen, und vermittelt so ein Gefühl von Heimat und Zugehörigkeit. 

Dabei findet Akinbiyi selbst in den schönsten Szenen subtile Disharmonien, die vielen verborgen bleiben. Ein Beispiel hierfür ist eine Fotografie aus Lagos, auf der eine lachende Frau vor dem Hintergrund baufälliger Strukturen und zufällig angeordneter Werbeschilder zu sehen ist. Diese Komposition betont, wie Schönheit und Unordnung oft Hand in Hand gehen. 

Sein Respekt für kulturelle Vielfalt und seine Überzeugung, dass wir alle zusammengehören, prägen Akinbiyis Fotografie. Als jemand, der in verschiedenen kulturellen Kontexten gelebt und gearbeitet hat, bringt der 78-Jährige eine einzigartige Perspektive mit: Seine Aufnahmen spiegeln Erfahrungen und Beobachtungen aus urbanen Zentren der Welt wider. 

Auf einem seiner Bilder ist ein Kind zu sehen, das sich an einem belebten Festtag scheu hinter einem Erwachsenen versteckt. Akinbiyi zeigt uns so, dass Ruhe auch in hektischen Augenblicken zu …