Eine farbenfrohe Illustration zeigt zwei Würfel, die oft an Autospiegeln hängen. Die Würfel betrachten gemeinsam eine Landkarte und hängen gleichzeitig am Autospiegel.
© Charlie Spies

Seitdem ich trans bin, hat sich meine ganze Persönlichkeit verändert. Obwohl ich ein Buch mit dem Titel „Power Bottom“ geschrieben habe, lege ich zunehmend Top-Energie an den Tag. Ich habe festgestellt, dass es mir besser ohne Gluten geht – und dass ich mindestens einen Song von Taylor Swift mag. Und ich kann plötzlich Auto fahren.

Nicht nur das: Ich mag Autofahren. Ich mag es, mit einem leichten Schnipser meines Handgelenks vom zweiten in den vierten Gang zu schalten. Ich mag es, bei McDonald’s zu halten und Ausschau nach

lustigen Kennzeichen zu halten: „B-IG“, „B-OY“, „B-ET“. Um ehrlich zu sein, ist Autofahren eine der wenigen Aktivitäten, die mir zurzeit überhaupt Freude bereiten. Warum ist das erst der Fall, seitdem ich ein Mann bin? Das hat sehr viel mit der Verkörperung von Geschlecht zu tun – und wie kompliziert genau das für trans Personen ist. 

Klar, Autofahren ist von sexistischen Erzählungen dominiert. Wahrscheinlich hatte meine Jugendlektüre von „Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken“ oder das Meme von Queers/Bottoms, die nicht Auto fahren können, zu meinen Ängsten beigetragen. Aber da ist noch mehr: Seit meiner Kindheit begleitet mich das Gefühl, dass sich vieles in meinem Alltag irgendwie off anfühlt. Als wäre mein Leben ein Café, das zu laut ist und in dem problematische Bilder von nackten Frauenkörpern hängen, in das ich aber dennoch ständig gehe, weil ich das Wifi-Passwort schon kenne. Genauso lange bin ich davon überzeugt, dass am Leben zu sein sich nun mal so…