Horror des Katholizismus
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Ein Baby schreit, die Leinwand ist noch dunkel, trotzdem ahnt man schon – das wird nicht gut ausgehen. Fünf Minuten später ist das Baby tot.
Unheilvoll ist das Wort, das über den düsteren, an Malereien der Alten Meister erinnernden Bildern hängt, die dieser Film zeichnet – über den nebeligen Wäldern, Karpfenteichen und Steinhäusern im ländlichen Oberösterreich von 1750. Hier lebt die junge Agnes. Sie heiratete – anfangs noch hoffnungsvoll – den
Teichwirt Wolf, der eigentlich ganz nett ist, aber nicht sonderlich an ihr interessiert. Agnes wünscht sich ein Kind, doch Wolf schläft nicht mit ihr. Dafür kommandiert die gemeine Schwiegermutter sie ständig rum. Agnes will alles richtig machen, aber die sensible junge Frau, die Marienlieder vor sich hinsingt und die Natur liebt, scheitert an dem arbeitsreichen und moralisch eng
getakteten Leben. Die Musikerin Anja Plaschg, vor allem bekannt als Soap&Skin, wurde erst für den Soundtrack angefragt, übernahm dann aber auch die Rolle der Agnes, die wirkt, wie für sie – die das Image vom sphärischen Wunderkind vom steirischen Bauernhof auch mit über dreißig nicht ganz los wird – geschrieben. „Es hat so schön geknackst“, sagt Agnes im Wald zu ihrem Mann, als sie den Bäumen lauscht, aber der schüttelt nur den Kopf. Sie rutscht in eine tiefe Depression.
Das Phänomen des „mittelbaren Selbstmords“ will das Regieduo Severin Fiala und Veronika Franz in „Des Teufels Ba…