Magdalena Elser in der Kletterhalle South Rock Berlin. © Juliette Moarbes

Interview: Nina Heinrich

Wie sieht dein Arbeitsalltag aus?
Ich denke mir Routen zum Klettern am Seil in der Halle und zum Bouldern aus. Boulder sind maximal vier Meter hoch und können ohne Seil geklettert, also gebouldert, werden. Dabei verschraube ich Griffsets in bestimmten Abständen in die Wand, an denen es für die Besucher*innen nach oben geht.

Was magst du daran?
Die Kombination aus Handwerk, Bewegung und Kreativität – mir Bewegungen auszudenken und zu überlegen, wie Menschen unterschiedlicher Körpergrößen diese klettern würden.

Was muss sich in der Kletterhallenbranche ändern?
Das Publikum beim Klettern und Bouldern ist heute diverser als früher. Im Routenbau spiegelt sich das nicht wider: nur wenige FLINTA schrauben. Deshalb orientieren sich viele Routen an einem bestimmten Körpertyp – über 165 cm, physisch stark. Das zu ändern, braucht den aktiveren Einsatz von Hallenbetreiber*innen. Die Arbeit professionalisiert sich langsam, Ausbildungen entstehen. Ich selbst habe Klettertrainings gegeben und hinterm Tresen gearbeitet, als mich der Chefschrauber fragte, ob ich als Routenschrauberin arbeiten wolle.

Dieser Text erschien zuerst in Missy 06/24.