All Eyes On: Andrea Mikyska
Von
Interview: Andrea Mikyska

Wie sieht dein kreativer Prozess aus?
Ich habe mein eigenes Archiv mit Fotografien von Naturstrukturen. Wenn ich irgendwo eine wirklich schöne Formtextur sehe, halte ich sie direkt fest. Meine Bildsprache ist stark vom Surrealismus und der Romantik beeinflusst, ich interpretiere diese traditionellen Traumlandschaften aber neu, indem ich neue Medientools wie 3D-Scanner, Modellierungen und KI verwende. So kann ich zeitgenössische Themen
wie das Anthropozän, ökologische Fragilität und hybride Lebensformen behandeln.
Wie hat KI deine Kunst verändert?
Ich sehe KI als neues Werkzeug, das mir andere Möglichkeiten eröffnet, kann mir aber immer noch gut vorstellen, ganz ohne KI zu arbeiten. Mich interessiert eher, wie sich Technologie weiterentwickelt. Wir stehen momentan an einem Scheideweg: Wir sollten endlich ein paar Regeln für KI und deren Nutzung aufstellen, denn es gibt immer noch viel Undefiniertes wie den Umgang mit Kunstwerken, auf deren Basis die KI trainiert wird. Dieser Verwendung haben die meisten Urheber*innen nicht zugestimmt. Hinzu kommt die Energie, die die Maschinen hinter der Künstlichen Intelligenz verbrauchen, die zur ökologischen Krise beitragen.
Woran arbeitest du momentan?
Mit meinem aktuellen Projekt „Third Body“ möchte ich verstehen, wie wir uns in diesem Zeitalter als Menschen mit der Natur verbinden und den Anthropozentrism…