Die Illustration zeigt Elemente wie Neuronen, zerfallende Zellen und Gehirnplaques, die zueinander in Beziehung stehen.
© Rita Raeva

An guten Tagen kann ich fast als normale Person durchgehen. Aber an schlechten Tagen sehe ich Wörter vor mir in der Luft hängen, aber finde sie nicht, und ich weiß nicht, wer ich bin. Ich weiß nicht, was ich als Nächstes verlieren werde. Mein Gehirn fühlt sich manchmal an, als würde es sterben.“ So beschreibt Alice, gespielt von Julianne Moore, ihre Alzheimer-Erkrankung im Film „Still Alice“ (2014). Der Film zeigt, wie sie erst Verabredungen und Wörter vergisst, später auch den Weg nach Hause, wo die Toilette ist, wie ihre Kinder heißen. Als sie angesichts der fortschreitenden Krankheit ein Altersheim für

Demenzkranke besichtigt, um sich auf die eigene Betreuung vorzubereiten, führt eine Heimleiterin sie in den Aufenthaltsraum. Alice sieht sich die grauhaarigen Frauen in Polstersesseln und Rollstühlen an, eine wiegt eine Babypuppe, eine flechtet der Sitznachbarin die Haare, andere spielen Karten oder schauen gedankenverloren in die Luft. „Hier sind ja nur Frauen“, stellt Alice fest. Die Heimleiterin erwidert: „Ja, wir haben vor allem weibliche Bewohnerinnen“, und zeigt auf den einzigen Mann, der sich an einen Rollator geklammert vorbeischiebt.

Alzheimer sei eine Frauenkrankheit: Das hört auch die Ärztin und Neurowissenschaftlerin Antonella Santuccione Chadha zwei Journalistinnen 2016 auf einem wissenschaftlichen Kongress sagen. Sie erzählt im Missy-Interview von einem Gespräch zwischen zwei Vorträgen, das ihr nicht aus dem Kopf geht.

Schätzungen der WHO zeigen: Etwa 55 Millionen Menschen weltweit sind dement, die meisten von ihnen leiden an der Alzheimer-Krankheit. Würde man sich 1000 Frauen …