Die Außenansicht einer Schule in Bulgarien.
© Nadezhda Chipeva

In Varna donnern die Wellen auf den Strand. Es ist ein kalter Novembermorgen, die Hafenstadt im Osten Bulgariens scheint noch nicht ganz erwacht. Baukräne recken ihre Hälse durch den dichten Nebel gen Wolkendecke. Vergilbte Poster auf der Strandpromenade erzählen von vermeintlich legendären Partys, die jährlich Millionen westeuropäischer Besucher*innen an die Schwarzmeerküste locken. Aber jetzt ist es still in Varna. 

Nur ein kleines Café strahlt etwas Leben aus. Innen führt eine schmale Wendeltreppe zum Dachboden. Luftballons in Hellblau, Pink und Weiß schmücken den Laden. Ein geheimes Treffen findet hier statt. Ein Jurist ist extra aus Sofia eingeflogen. Eine Aktivistin von Queer Varna, einer im letzten Sommer gegründeten Initiative, hat das Treffen organisiert. Auch Lehrerin Irina, die nicht mit echtem Namen

genannt werden will, und Referendar*in Maggie sind da. Sie alle sind erschüttert über ein neues Gesetz gegen queere Inhalte an Schulen. Die Adresse des Treffpunkts gab es nur auf Anfrage. Zu groß ist die Angst vor möglichen es innerhalb der EU auch in Polen, Ungarn und der Slowakei.

Ein Bild von Neli Tsvetkova, Schulpsychologin, die auf einem Gehweg für die Kamera posiert.
© Nadezhda Chipeva

Wasraschdane gilt unter den europäischen Rechtsextremen als besonders radikal – und russlandfreundlich. Parteianhänger*innen solidarisierten sich nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine mit Z-Symbolen mit dem Kreml. Vertreter*innen der Partei reisten allein 2024 auf Einladung Putins zweimal nach Moskau. Immer wieder fallen Wasraschdane-Anhänger*innen durch queerfeindliche und rassistische Skandale au…