Im Coming-of-Age-Drama „Bird“ porträtiert Regisseurin Andrea Arnold die zwölfjährige Bailey, die in einer von Armut geprägten Umgebung nach Verbindung sucht.
Mit ihrem lädierten Smartphone nimmt die zwölfjährige Bailey (Nykiya Adams) kreischende Möwen auf, die über dem Meer vor der Küste Kents kreisen. Die Aufnahme projiziert sie später auf ihre Zimmerdecke in einem besetzten Haus, in dem sie mit ihrem jungen alleinerziehenden Vater Bug (Barry Keoghan) lebt. Ihn zieren namensgebend Insektentattoos und auch Bailey versucht durch ihre Videos, die Natur und ihre Lebewesen bei sich zu tragen. Anders als andere Heranwachsende träumt Bailey nicht von mehr Freiheiten, schließlich kann sie sich durch die nachlässige Erziehung von Bug mit ihrem älteren
Halbbruder Hunter (Jason Buda) und dessen gewalttätiger Clique auf lange Streifzüge durch die Wohnsiedlungen begeben. Die Zwölfjährige sucht bei den Tieren, was ihr sonst verwehrt bleibt – eine echte Verbindung.
Die Schlüsselszene für Baileys Suche nach einem Menschen, der sie versteht, setzt die britische Regisseurin Andrea Arnold an den Anfang ihres Filmes „Bird“: Beiläufig erzählt Bug seiner schockierten Tochter, dass er seine neue Freundin heiraten wird, die er noch nicht lang kennt. Arnold hält fest, wie Vater und Tochter aneinander vorbeisprechen, die Unterhaltung beide frustriert und zurückgewiesen zurücklässt. „Warum bin ich die Letzte, die davon erfährt?“, wirft Bailey Bug vor, der sein Liebesglück an erste Stelle stellt.
Jemanden, der ihr zuhört, findet sie in dem Wanderer Bird (Franz Rogowski), den sie eines Morgens auf einer Lichtung sieht. Vorsichtig nähert sich der scheu wirkende Mann, der Bailey um Hilfe bittet, weil er nach langen Jahren auf Reisen seine Mu…