© Aliina Kauranne

Für Mina war der feministische Streik am 14. Juni 2019 ein politisierender Moment. Die feministische Bewegung gewann an Stärke und vielleicht hat die Stadt sich deswegen entschieden, dem Streikkollektiv ein Zuhause auf Zeit bereitzustellen. Heute nennen Mina und ihre Mitstreiter*innen den selbstorganisierten Freiraum liebevoll „Streiki“. 

Der 14. Juni ist in der Schweiz feministischer Streiktag. An diesem Tag wurde die Gleichstellung der

Geschlechter 1981 in die Bundesverfassung aufgenommen. Zehn Jahre später kam der Aufruf zum ersten Frauenstreik, denn die Umsetzung des Artikels schlug fehl. Gefordert wurden u. a.: Lohngleichheit, gleiche Ausbildungschancen, Gleichstellung in der Care-Arbeit und Bekämpfung sexualisierter und häuslicher Gewalt.

Das Streikhaus ist ein Ort der Sicherheit und des Nachhausekommens, der von vielen verschiedenen Arbeitsgruppen mitgestaltet wird. Hier können vor allem FLINTA Sport machen, Instrumente spielen und in Zines, Romanen und Theoriebüchern stöbern. Das Haus steht zwar allen offen, jedoch entscheiden die Veranstalter*innen selbst, an wen sie ihre Events adressieren. Es gibt sogar ein Gewächshaus und der Garten lädt im Sommer zum Verweilen ein.   

Das kollektiv getragene Haus ist auch wichtig für persönliche Kontakte, bestätigt Ciara, die eine ihrer besten Freundinnen dort kennengelernt hat. Ein unkommerzieller linker Raum, der für alle offensteht, so die Idee. In der Praxis…