Eine nächtliche Straßenszene, in der zwei weiblich gelesene Personen in die Kamera blicken. Eine von ihnen zeigt mit dem Finger in Richtung der Kamera.
Kim (Sophie Yukiko Hasters, l.) und Amelie (Marie Bloching) Foto: RTL / Mitch Stöhring

Amelie (Marie Bloching) arbeitet als Zimmermädchen in einem Luxushotel. Eines Nachts wird sie im Fahrstuhl von einem Gast bedrängt und belästigt. Sie wahrt professionelle Distanz, doch er folgt ihr in den Personalbereich, überwältigt und vergewaltigt sie in der Teeküche – die Kamera ist währenddessen auf die flimmernde Mikrowelle gerichtet. Im Zeitraffer wird gezeigt, wie sich Amelie aufgrund des traumatischen Ereignisses isoliert und depressiv wird. Doch schon in der besagten Nacht deutete sich

an, dass die Tat Amelie auch auf anderer Ebene verändert: Sie entwickelt Superkräfte, dank der sie Täter sexualisierter Gewalt um sie herum erkennen und bekämpfen kann. So löst Amelie sich aus ihrer Apathie und begibt sich, unter dem Kampfnamen Hysteria, das Gesicht verborgen unter einer Balaklava,  auf Rachefeldzug. Support bekommt sie von ihren Kolleg*innen Tristan (Bless Amada) und Johanna (Shakiba Eftekhari-Fard).

Es gibt viel zu tun, denn auf einmal sieht sich Amelie umgeben von sexuell übergriffigen Männern. Sie kann der Gewalt nicht entfliehen, genauso wenig wie den Verbindungen zwischen den Tätern und anderen Menschen ihres Alltags. Das mag vielleicht wie eine paranoide Zuspitzung wirken. Doch macht man sich klar, wie viele Frauen tagtäglich körperliche oder sexualisierte Gewalt erleben (laut Statistiken in Deutschland jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben), besteht Amelies Superkraft vor allem darin, dass sie diese Realität, die oft im Verborgenen bleibt, immer und überall erkennt…