Eine Illustration mit einer lachenden & weinenden Kreatur, die die Blüten einer Blume zupft.
© Wendy is dead

Lockeres Dating, fröhliches Rumgebimse, ein bisschen Kuscheln, aber alles super-duper nonchalant, ohne Verantwortung für die Gefühle der anderen übernehmen zu müssen: Situationships versprechen in der Theorie Freiheit und Ungezwungenheit, während sie in Wirklichkeit nur das traurige, verzweifelte Cosplay einer echten Beziehung sind. Sobald eine der beiden Parteien Gefühle entwickelt, geht alles den Bach runter. Am Ende ist man immer schlauer – und wünscht sich jedes Mal, man hätte früher einen

Schlussstrich gezogen.

Aber wann genau sollte man spätestens die Reißleine ziehen? Erst wenn eine*n die Hoffnungslosigkeit in ein tiefes schwarzes Loch zieht? Oder wenn man sich von den Erwartungen der anderen Person so erdrückt fühlt, dass man glaubt, keine Luft mehr zu bekommen?

Hier kommt die sogenannte Cum-Cry-­Ratio ins Spiel. Dabei handelt es sich um ein von Expert*innen (mir, einer völlig unqualifizierten Person) entwickeltes System, das es ermöglicht, die Balance zwischen Lust und Leid zu messen. Alles, was man dafür braucht, ist eine Notiz auf dem Handy, in der man möglichst genau notiert, wie oft die Situationship eine*n zum Kommen gebracht hat (Orgasmen = Cum-Wert). Diesen Wert vergleicht man dann mit dem Cry-Wert, der festhält, wie oft eine*n dieselbe Person zum Weinen gebracht hat. Wenn das Weinen überwiegt, ist es Zeit, „Time To Say Goodbye“ von Andrea Bocelli und Sarah Brightman ins Telefon zu singen und die Situationship wie ein erwachsener Mensch zu beenden. Falls der Cum-Wert…