Eine Illustration, in der eine Figur im Zentrum steht und von äußeren Figuren oder Objekten unter Stress gesetzt wird.
© Atelier Walderdorff

Mini ist müde wie ein alter Hund, sie hat in den letzten Wochen zu viele Nachrichten konsumiert. Dabei ist es sinnlos, alle Entwicklungen in der ganzen Welt detailliert zu verfolgen. Mini hört täglich so viele Podcasts und liest so viele Artikel und Analysen, als würde sie beim Fernsehen arbeiten. Das wird ihr zu blöd und sie beschließt, sich mehr ihrem Privatleben zu widmen. Aber auch das Privatleben ist kein Cheesecake, wie sich gleich zeigen wird.

„Schon wieder!“, schreit Miki aus der Küche, „du beherrscht diese neuen EU Drehverschlüsse wirklich nicht.“ Mini hat am Nachmittag geschlafen und war noch träge, als Mikis Schreistimme sie erschreckt hat. „Was ist passiert?“, fragt Mini.

„Gut, dass du fragst“, sagt Miki mit einem sauren Ausdruck im Gesicht. „Du denkst offenbar, dass die Milch ganz zu ist und stellst sie in den Kühlschrank. Wenn ich sie aus dem Kühlschrank hole und schüttle, kommt die Katastrophe. Die Milch ist überall! Auf der Decke. Auf dem Boden. Ich habe 15 Minuten geputzt.“

Mini denkt nach. Sie kennt Miki. Er liebt Regeln. Er ist ein Mensch, der sich freut, wenn eine neue Verordnung über das Zerquetschen oder das Nichtzerquetschen von Bierdosen kommt. Er ist immer der Erste, der weiß, ob das dünne Plastik gemeinsam mit den Plastikflaschen zu entsorgen ist oder nicht. „Und Milch ist dazu noch auf weißen Flächen unsichtbar“, sagt er, „wer weiß, ob das alles auf dem Kühlschrank nicht eine Schicht Milc…