© John Lamparski / IMAGO / NurPhoto

Wenn es um Luigi Mangione geht, scheint sich „das Internet“ einig zu sein: Er ist nicht nur attraktiv, auch seine mutmaßliche Tat – der Mord an Brian Thompson, Firmenchef des größten Krankenversicherungskonzerns der USA, UnitedHealthcare – scheint für viele nachvollziehbar. Denn ein Großteil der US-Amerikaner*innen leidet an der teuren Gesundheitsversorgung, Mangione prangert in seinem Bekenntnisschreiben die „Gier“ von UnitedHealthcare an.

Theorien über die Gründe für seine Beliebtheit kursieren in allen Medien: Ist es Pretty Privilege, ist es White Privilege oder einfach nur Privilege, dass der 27-jährige ehemalige Ivy- League-Student gerade von jungen Leuten wie ein Sexsymbol oder gar wie ein Heiliger wahrgenommen wird, und nicht wie ein Krimineller?
Ist es Hybristophilie, also sexuelle Anziehung, die Menschen gegenüber Straftäter*innen empfinden, oder ist es doch die Propaganda der Tat, die politisch bewegt und wachrüttelt?

Während seine Beliebtheit ausgiebig diskutiert wird und der Fankult nicht abzuebben scheint, fordert US-Justizministerin Pam Bondi, die vor ihrem Amt als Lobbyistin für Donald Trump tätig war, die Todesstrafe für Mangione. In einem Anfang April veröffentlichten Statement nennt sie den Mord an Thompson einen „Akt der politischen Gewalt“. Der Fall von Luigi Mangione ist der erste in der aktuellen Amtszeit Trumps, bei dem ein Todesurteil in einem Prozess an einem Bundesgericht („Federal Court“) gefordert wird. …