Südkorea gehört zu jenen Ländern, in denen es jährlich mehr Todesfälle als Geburten gibt. Wie viele von den wenigen Geburten wohl durch IVF-Befruchtung, also im Reagenzglas, entstanden sind? Autorin Kim Eui-kyung zeigt in „Hello Baby“, wie die Hoffnung auf Mutterschaft sechs unterschiedliche Frauenfiguren eint, die durch die Baby-Angel-Klinik zu Freundinnen geworden sind.
Sie gehen diese Mission an wie alles in ihrem Leben – mit Feuereifer. Journalistin Munjeong Kang und ihre Freundinnen besuchen Vorträge, halten sich penibel an Ernährungspläne und erdulden viele, viele physische wie psychische Schmerzen.
Über allem schwebt das Alter der Frauen. Jedes der Kapitel, die abwechselnd die Charaktere begleiten, wird mit deren Namen und Alter eingeläutet. Die Protagonistinnen verheimlichen ihren Kinderwunsch am Arbeitsplatz, um dort nicht vom Chef oder Jüngeren geächtet zu werden. (Werdende) Mütter gelten durch die Bank weg als Belastung, darum arbeiten die Frauen wie selbstverständlich zwischen ihren Eingriffen. Munjeong geht sogar davon aus, deshalb einen Schwangerschaftsabgang erlitten zu haben – und lässt ihren Laptop trotzdem nicht zu Hause. So unerwünscht auch nur der Gedanke an Nachwuchs am Arbeitsplatz ist, so riesig ist der Druck, den die Eltern und Schwiegereltern auf die Frauen ausüben. Manche zerbricht daran. Der Druck, dem das entstehende Kind später ausgesetz…