Die Sluts kommen
Von

Von Krissy Kowsky
Partys, selbstbestimmte Sexualität, ein bisschen pöbeln und sich nichts sagen lassen – für wen das nach einer guten Lebenseinstellung klingt, der*die wird die Lyrics von 6euroneunzig lieben. Musikalisch trifft hier Techno Trash auf Rap mit Samples aus den 2000ern und einprägsame Hooks. Im Gespräch erklärt das Duo, in welchem Setting sich ihre neue EP „Slutalarm“ am besten hören lässt: „Es ist ein
Sommerabend, man sitzt draußen mit den absoluten Lieblingsmenschen und geht vielleicht noch feiern.“
Sowohl die partytauglichen Beats als auch Lines wie „Baby, heut nehm ich dich hart ran und danach noch deinen Nachbarn“ erinnern stark an SXTN. Kein Zufall: Deren ehemalige Produzenten Krutsch und Claus Capek haben an „Slutalarm“ mitgearbeitet. Über die Anfragen haben sie sich sehr gefreut, erinnert sich Nina: „Wir waren als Teenies SXTN-Fans. Das war das erste Mal, dass In-die-Fresse-Rap von Frauen so kommerziell erfolgreich war.“
Doch so offen über ihre Lust zu sprechen, wie sie es auf den sechs Tracks von „Slutalarm“ tun, war trotz allem ein Prozess. Zu erkennen, dass weibliche Sexualität oft schambesetzt und es ein Akt der Selbstermächtigung ist, sie offen zu zeigen, brauchte Zeit. Heute rappen Kat und Nina „gute Mädchen kommen in den Himmel, ich bin ein böses Mädchen, also komm ich überall“ und zeigen sich bei Instagram in knappen Hosen und mit gespreizten Beinen. Sie…