Die Suche nach Aliens
Von
Interview: Antígona Segura

Die Menschen schauen seit Jahrtausenden in den Nachthimmel. Er inspirierte schon antike Kulturen zu Geschichten über Held*innen und Gött*innen – begleitet von der Menschheitsfrage, ob wir allein im Universum sind. Wie nah sind wir der Entdeckung außerirdischen Lebens?
Es gibt zwei Orte, an denen wir nach außerirdischem Leben suchen: innerhalb unseres Sonnensystems und außerhalb. Das Sonnensystem, also der Bereich, in dem sich die Sonne, ihre acht Planeten und deren Monde befinden, hat sich dabei als eher enttäuschend herausgestellt (lacht). Interessanter ist der Bereich außerhalb des Sonnensystems. Dort kennen wir etwa siebentausend sogenannte Exoplaneten. Nur etwa zwanzig von ihnen sind lebensfreundlich. Ich hoffe, dass wir innerhalb der nächsten Jahrzehnte
Beobachtungen machen können, die auf Leben hindeuten. Denn die Technologie, mit der wir gezielt nach Leben auf Exoplaneten suchen können, entwickelt sich weiter.
Als revolutionär gilt das James-Webb-Teleskop, das im Dezember 2021 in den Weltraum startete – nach 25 Jahren Entwicklung durch die Raumfahrtagenturen aus den USA, Kanada und Europa. Welche Rolle spielt es bei der Suche nach außerirdischem Leben?
Ich würde mir wünschen, dass das Teleskop einen anderen Namen hätte. James Webb, der zwischen 1961 und 1968 die NASA leitete, war vorher Untersekretär im US-amerikanischen Außenministerium. Währenddessen war er am sogenannten Lavender Scare beteiligt. Das war eine Kampagne in den USA zur Zeit des Kalten Krieges, die queere Menschen als „nationales Sicherheitsrisiko“ darstellte und ihnen Sympathien für den Kommunismus unterstellte. In den 1950er- und 1960er-Jahren wurden deshalb bis zu 10.000 queere Beamte aus dem Staatsdienst entlassen – auch aus der NASA. Der „Lavender S…