Eine witzige frarbenfrohe Illustration auf der eine Maus wild in einem Taxi fährt , welches von einere hand mit einer Sprayflasche mit etwas Giftigem angesprüht wird. Am Boden liegt ein toter Vogel.
© Atelier Walderdorff

„Lesereisen sind die Hölle“, sagt Mini zu Daisy, während die beiden im Café Oben an einem zähen Topinamburgulasch herumkauen. „Ich versuche jedes Mal, das Vakuum zu überlisten, und nehme mir vor, dass ich unterwegs Musik höre, arbeite und die Landschaft genieße, aber es klappt selten. Und das Hotelleben ist nett, aber schon ab Tag zwei beginnt das Zimmer, deine Seele zu fressen.“

Bei der nächsten Reise hat Mini eine Matte mit und macht Yoga im Hotelzimmer. Dabei atmet sie alles vom Boden ein. Die Reste der anderen Gäste. Minis Freundin Jovanka hat ihr mal gesagt, dass sie das

Einatmen schlechter Gerüche besonders schlimm finde, weil man dadurch kleine Partikel des stinkenden Dings inhaliere und in den eigenen Körper bringe. Jetzt denkt mal darüber nach. Vollgekotzte Toiletten! Verschimmelte Orangen! Andere Menschen! Jovanka hat das gesagt, als eine verweste Taube ihre Nasenlöcher penetrierte. Dann haben sie und Mini gekotzt.

Mini will ein Parfüm kaufen. Die meisten gefallen ihr nicht. Schwere holzige sind ihr zu böse. Die blumigen zu blumig. Etwas Nettes riechen hilft nichts. Sie spürt die Partikel der reisenden Businessleute ihre eigenen Strukturen angreifen. Ihre Finger bewegen sich plötzlich anders übers Handy. Sie beginnt, erste Klasse im Zug zu buchen.

„WTF, Mini. Nein!“ Ihre innere Jovanka ist entsetzt. „Haben wir nicht geschworen, dass wir für immer bescheiden und arm und depressiv bleiben werden, dass wir klassische Musik und Theater hassen werden und sonst alles, was elitär ist? Und wo bist du jetzt angelangt?“

Oh, Mini ist tief drinnen im pr…