Wer ist Deutschlands erster offen schwuler Rapper? Eine klare Antwort gibt es nicht, denn dieser Titel ist hart umkämpft. Baran Kok jedoch ist zweifellos der erste offen schwule Deutschrapper, der richtig geile Musik macht.
Das liegt daran, dass er sich im Gegensatz zu seinen weißen Kollegen nicht auf die Fahnen schreibt, anderen Rappern moralisch überlegen zu sein, sondern sich traut, schmutzig, frech und slutty zu sein. Statt pädagogisch anmutendem Conscious Rap oder peinlichen Alman-Street-Performances liefert Baran Kok selbstbewusste und lustige Zeilen übers Ficken und Schwänze auf Beats, die ballern.
In seinen Musikvideos performt er den sexuell verfügbaren Twink in glitzernder Y2K-Ästhetik mit der nötigen Selbstironie, etwa wenn er in „Traurige Hure“ mit aufgezogener Kapuze vor der Handy-Cam im Hotelbett Champagner aus der Flasche trinkt, in Unterwäsche posiert und kifft. In „AMG KANAKE“ hingegen macht er in seiner Bomberjacke zwischen breit gebauten Chabos beim Drogendealen rauchend vor einem dicken Schlitten auf harten Gangster. Der Song ist eine Referenz auf Kurdos legendären Track „Nike Kappe umgekehrt“, womit Baran Kok sich in die Tradition kurdischer Deutschrapper einreiht statt in die weißer sc…