Clarity Haynes Studio, DANI Oil on board, 12″ x 16″, 2023

Was hast du gefühlt, als du die Diagnose Brustkrebs bekommen hast? 

Das war eine Gefühlsachterbahn. Als ich die Diagnose bekam, war ich erst mal in Schockstarre. Ich stand die ersten Wochen völlig neben mir. Aber dann kam Wut: Warum ich? Werde ich sterben? Das Ungewisse hat mich traurig, frustriert, depressiv gemacht. Aber der Mensch gewöhnt sich an alles. Ich habe mich an die Chemo gewöhnt. Da ist man sehr mit seinem Körper beschäftigt.

Zwischendurch kam immer wieder Wut. Erst nach der brusterhaltenden OP, als ich die erste positive Nachricht in dem ganzen Behandlungsprozedere bekam, habe ich auch Glück und Dankbarkeit gespürt.

Wie hat sich dein Verhältnis zu deinem Körper verändert? Warst du sauer auf ihn? 

Nein. Aber nach der Diagnose habe ich mich erst mal gefühlt, als wäre ich vergiftet. Als wäre mein ganzer Körper vom Krebs vergiftet. Aber Göttin sei Dank hat mir meine Ärztin gesagt: „Sehen Sie die Chemo nicht als Gift, sehen Sie sie als Heilung, als Ihre Freundin.“ Als die Chemo gut angeschlagen hat, war ich sogar stolz auf meinen Körper. Klar, er hat sich verändert. Es gibt einen Körper davor und einen danach. Aber jetzt kann er sich mit Amazonenpower in pinke Outfits begeben und Lesungen darüber machen. Wenn mir die Brust abgenommen werden müsste, wäre es noch mal was anderes. Oder wenn die Chemo nicht angeschlagen hätte. Aber das war zum Glück nicht der Fall.

Du bist al…