© Clarity Haynes Studio, GWEN oil on linen, 58″ x 76″, 2010

Vier Missy-Autor*innen erzählen vom Verhältnis zur eigenen Brust.

Wie eine Mutter, wie eine Göttin

Dass ich Östrogene nehme, hat eigentlich nur durch einen Trick geklappt, der mit meinem dreimonatigen Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik zusammenhängt. Dort begann neben meiner Healing Journey auch mein Brustwachstum. Was davon einen größeren Einfluss auf mich hatte, kann ich heute nicht mehr sagen.

Gegen Ende meines Aufenthalts durfte ich wieder einen Laptop nutzen, um mich auf die Welt da draußen vorzubereiten, und ich saß in einem Zoom-Call mit einem Haufen linker Intellektueller. Es ist mir völlig schleierhaft,

wie ich da hineingeraten konnte, wahrscheinlich hatte meine Therapeutin etwas organisiert.

In der Klinik sollten wir uns Wege suchen, um uns in unterschiedlichen Anspannungssituationen selbst zu regulieren. Schnell hatte ich bemerkt, dass es meine Hand nicht nur ähnlich gut wie ein Stressball beschäftigte, meine neu gewachsenen Brüste unter dem Top zu kneten, auch umgekehrt war die Sensation in meiner Brust anregend wie beruhigend.

Während ich also dem Gespräch nur mühsam folgen konnte, wanderte meine Hand wie von selbst unter mein Shirt, aber irgendetwas schien nicht zu stimmen. Als wäre da plötzlich eine Härte oder eine Schwellung, als wäre meine geliebte Brust wie ein riesiger Pickel, der unter Spannung steht. Ich tat, was alle tun würden, und fing an, vorsichtig und dann immer energischer an ihr herumzudrücken. Das Gefühl war nicht angenehm, aber gleichzeitig, als wäre ich auf dem richtigen Weg.

Bei großen körperlichen Veränderungen allein zu sein, ist ein absurdes Gefühl. Nac…