Liebe Leser*innen,

wir, Bahar und Carolin, sind die neuen Chefredakteurinnen von Missy, wir lösen Serah ab und vermissen sie und ihre gute Laune schon. Aber wir freuen uns auch sehr auf den neuen Job. Und ebenso darauf, Lara Hansen als Redaktionsmitglied begrüßen zu dürfen. Immer was los!

In der Welt um uns herum stimmt gerade kaum etwas hoffnungsvoll. Wir schreiben diesen Text, als die Waffenruhe in Gaza bricht. Der genozidale Krieg, den Israel gegen die Palästinenser*innen geführt hat, wurde maßgeblich von der Bundesregierung unterstützt. Kritik daran war viel zu lange viel zu leise. Darum geht es im Essay.

Gleichzeitig nimmt Antisemitismus weltweit zu, beim Anschlag im September auf die Synagoge in Manchester wurden zwei Personen ermordet, weitere schwer verletzt. Menschen, die hebräisch sprechen, fühlen sich bedroht, leider auch in linken Kreisen. Währenddessen rollt die CDU, weit voran Merz, der AfD den Teppich aus – im Namen der Frauenrechte natürlich. Heute geht es mehr denn je darum, emanzipatorische Kämpfe nicht gegeneinander auszuspielen. Deswegen wollen wir in Missy weiter gute Analysen anbieten: High-Quality-Journalismus mit politischer Haltung.

Aber auch das Entertainment soll nicht zu kurz kommen: Hinter den Kulissen arbeiten wir immerzu auf Hochtouren daran, euch die Stars und Sternchen vom Pop- und ­ Polithimmel direkt auf unser Cover zu holen. Dieses Mal ist uns das gelungen.

Diese Ausgabe ist unter widrigen Umständen entstanden: Eine von uns hat sich als erste Amtshandlung drei ­Wochen Urlaub gegönnt, die andere musste erst mal das komplizierteste „­ Redaktionssystem“ der Welt checken. Dank unserer tollen Kolleg*innen hat trotzdem alles ­ geklappt.

Eure Bahar und Carolin

Aufschlag

Für die Autonomie Geflüchteter. Mit der Bezahlkarte dürfen Asylsuchende nur in bestimmten Läden einkaufen. Die Gruppe „Würzburg sagt Nein zur Bezahlkarte“ findet praktische Lösungen.

Lieblingsstreberin: Wendy / Marcy. Wendy/ Marcy aus der Serie „Alien: Earth“ nutzt ihre besonderen Superkräfte, um Monster zu kontrollieren.

Work Work Work: Die Souffleuse. Wer rettet den Theaterabend, wenn der Text plötzlich weg ist? Annabel Gärtner souffliert am Nationaltheater Mannheim.

Hä? Was heißt denn Copaganda? Unser Glossar gegen die Panik vor Wörtern. Diesmal: Copaganda.

Kultur & Gesellschaft

Die Fotzen sind zurück. Die neue Fotzigkeit reicht weit zurück bis in die 1930er und ist maßgeblich auch queeren Communitys zu verdanken. Wie reclaimen Musikerinnen wie Ikkimel, Mariybu und SXTN heute den Fotzen-Begriff?

Cis Männer gegen das Patriarchat. Auf dem profeministischen Kongress sprechen cis Männer über Männlichkeitskritik und Care-Arbeit. Trotz der Reproduzierung patriarchaler Muster gibt es Hoffnung auf antifeministische Zeiten.

Coming of Age einer queeren Muslima. Die Laiendarstellerin Nadia Melliti spielt in der Verfilmung „Die jüngste Tochter“ von Fatima Daas eine lesbische Muslima, die mit ihren Emotionen hadert.

In der Todeszelle. Was macht die Aussicht auf die Todesstrafe mit Frauen? Das neue Theaterstück „Are You Ready To Die?“ von Regisseurin Marie Schleef geht am Schauspielhaus Zürich dieser Frage auf den Grund.

All Eyes On: Maria Szakats. Maria Szakats übersetzt digitale Sehnsüchte in weiche, dreamy Visionen und zeigt die Kunst des Fühlens.

Politik & Protest

Spaltung als Herrschaftsinstrument. Unsere Gesellschaft ist nicht so polarisiert, wie oft behauptet wird, schreibt unsere Autorin Gilda Sahebi. Diese Erzählung befeuert autoritäre Kräfte.

Der Trump-Regierung geopfert. Die US-Regierung will Queerness und Transidentität verbieten. Besonders betroffen sind trans Jugendliche, die keine medizinische Behandlung mehr bekommen – selbst in demokratisch regierten Regionen.

Feministische Debatten zu Gaza: Ein Versäumnis. In Deutschland blieben feministische Debatten um den israelischen Genozid an den Palästinenser*innen weitgehend aus. Die Islam- und Rechtswissenschaftlerin Nahed Samour schließt mit ihrer Kritik an den Essay der vorigen Ausgabe an.

Titelstory

Anna Dushime datet für den Plot. Journalisitin, Moderatorin und Podcasterin Anna Dushime ist nicht nur Influencerin, sondern auch Autorin. Über ihre tausend letzten Dates hat sie jetzt ein Buch geschrieben.

Themenschwerpunkt:
Brüste.

Brüste werden entlang einer gegenderten Trennlinie sexualisiert, zensiert, zum Stillen verdammt. Dabei kann das Verhältnis zu den eigenen Brüsten von Euphorie über Ambivalenz bis hin zu Dysphorie reichen. Besonders auch bei all jenen, die Brustkrebs haben. 14 Seiten über komplexe Körperteile.

Brust-Trends. Unterschiedliche Jahrzehnte von Popkultur propagieren unterschiedliche Brustformen. Was bedeuten diese Trends für Menschen mit Brüsten?

Titty Talk. Vier Missy-Autor*innen erzählen vom Verhältnis zur eigenen Brust.

Das große Stillen. Weil Brüste Milch produzieren können, waren sie angeblich schon immer dazu da, den Nachwuchs zu ernähren. Doch das ist Unsinn, wie das Buch „Stillen. Eine radikale Neubetrachtung“ von Lisa Kreuzmann zeigt.

Diagnose Brustkrebs. Reyhan Şahin aka Dr. Bitch Ray ist an Brustkrebs erkrankt. Nun hat sie ihre Erfahrungen im Buch „Amazonenbrüste“ verarbeitet. Ein Gespräch über Chemotherapie und Freund*innenschaften.

Sex, Körper & Style

Spucken ohne Erlaubnis. Unsere Autorin wurde ohne Einvernehmlichkeit beim Sex angespuckt. Wenn BDSM-Praktiken und Kinks zum Mainstream werden, bleibt der Konsens oft auf der Strecke.

Die unerforschte Krankheit PMDS. Schmerzen, Depression, Energieverlust: Mit PMDS gibt es ein Vor und ein Nach dem Eisprung. Über den Umgang mit der Krankheit, die bis zu acht Prozent aller Menstruierenden betrifft.

Warum lieben Linke Adidas? Warum liegt ausgerechnet eine Marke, deren Gründer die Wehrmacht mit Schuhen belieferte, im Trend bei linken Großstadtmenschen? Eine Spurensuche zur Beliebtheit von Adidas.

Styleneid: Abarna Kugathasan. Die Modedesignerin kombiniert Elemente aus tamilischer und westlicher Fashion, um ihre eigene Geschichte zu erzählen.

Edutainment

Princess Nokia: Girlhood is a spectrum. Die Sängerin nimmt sich auf ihrem neuen Album kritisch und ermächtigend des Themas der Stunde an: Frausein bzw. Girlhood.

Musiktipps 06/25. Neue Musik für das Missyverse.

xoxo, the Missy CEO Nr. 8. Wie ist es, Missys CEO zu sein? Manchmal gar nicht leicht. Ulla Heinrich über Hierarchien, Leadership und Einheitslöhne.

Lesbisch in Abschiebehaft. Die britisch-nigerianische Regisseurin Joy Gharoro-Akpojotor erzählt in ihrem Debütfilm „Dreamers“ von einer lesbischen Liebe im Gefängnis. Dabei verarbeitet sie auch eigene Erfahrungen.

Filmtipps 06/25. Die aktuellen Kinostarts von Missy rezensiert.

Lesbe in Not. Eine neue True-Crime-Dokuserie „Amy Bradley Is Missing“ auf Netflix macht endlich die Queerness eines Opfers sichtbar – eine Seltenheit. Aber reicht das?

Literaturtipps 06/25. Unsere aktuellen Leseempfehlungen.

Von der Mutter geprägt. Aktivistin und Booker-Prize-Trägerin Arundhati Roy widmet sich in „Meine Zuflucht und mein Sturm“ der ambivalenten Beziehung zu ihrer Mutter.

Deutschrap wird schwul. Rapper Baran Kok feiert sich als „erste Schwuchtel auf dem SPLASH!-Festival“, rappt über Schwänze und ist hemmungslos horny.

Den Hintern im Gesicht. Das Werk der libanesischen Malerin Huguette Caland strotzt vor Sinnlichkeit und Farbfreude. Die Hamburger Deichtorhallen widmen ihr posthum die Ausstellung „A Life In A Few Lines“.

KI-Kolumne. Können unsere Kolumnist*innen in Zukunft von KI ersetzt werden? Unsere letzte Kolumne von Barbi Marković.

Weitere Hefte

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