Liebe*r Leser*in,

manchmal können wir es selbst kaum glauben: Wir feiern 15 Jahre Missy Magazine! In unserer Jubiläumsausgabe dreht sich alles um Genuss: Beim ://about blank Kollektiv etwa, das uns ebenfalls seit 15 Jahren zeigt, wie linkes Partymachen geht (S. 12), oder im großen Interview mit Autorin McKenzie Wark (S. 16), die von Genussmomenten zwischen Mangoeis und lustvoller Dissoziation erzählt – und wie politisch diese sind.

15 Jahre unabhängiges feministisches Magazinmachen ist nicht immer ein Genuss (dazu auf der anderen Seite mehr), aber doch ziemlich oft: z. B., wenn wir endlich die Honorare für unsere freien Mitarbeiter*innen erhöhen können. Wenn  wir uns über unsere Coverstars freuen. Wenn es in Interviews zu zahlreichen Aha-Momenten kommt. Wenn wir euer Lob hören und eure Solidarität erfahren. Seit 15 Jahren produzieren, schreiben, gestalten, netzwerken wir, damit es Missy gibt und auch in Zukunft noch geben wird. Seit 15 Jahren haben wir unsere Leser*innen an unserer Seite, die Missy kaufen, abonnieren, weiterempfehlen, verschenken, uns oft das schönste Feedback der Welt geben (ein bisschen was davon gibt’s auf S. 6) und uns manchmal auch blöd finden – und uns das zum Glück auch sagen. Ohne euch wären die letzten 15 Jahre nicht möglich gewesen. Dafür einfach nur danke! Für unser Jubiläumsjahr 2023 haben wir uns noch einiges vorgenommen. Stay tuned und freut euch auf viele feministische Genussmomente, auf die wir gerade in diesen krisenhaften Zeiten nicht verzichten sollten!

Eure Missys

Liebe*r Leser*in,

Überraschung: Unsere Jubiläumsausgabe ist ein Wendeheft. Diese Ausgabe ist etwas besonderes, also nimm dir gern Zeit und erkunde unser Heft. 15 Jahre Missy – was hat das mit Verzicht zu tun? Tja, ein unabhängiges feministisches Magazin zu produzieren, ist unter oft prekären Arbeitsbedingungen nicht nur Genuss. Warum unsere freien Autor*innen, Illustrator*innen und Fotograf*innen trotz des Verzichts aufs große Geld für uns arbeiten, erfährst du auf S. 26. Und während wir unser Jubiläum genießen, markiert es auch Veränderungen im Team. Nach dieser Ausgabe müssen wir uns gleich von vier langjährigen Kolleginnen verabschieden (S. 5): Chefredakteurin Anna Mayrhauser, Artdirektorin Daniela Burger, Grafikerin Lisa Klinkenberg und Grafikassistenz Eva Pyko. Wir danken euch von Herzen für eure Arbeit, eure Kreativität, euren Humor, eure Gelassenheit, euer Engagement für die Mittagessenbestellung in der Schlussproduktion und für Missy insgesamt! Außerdem diskutieren in dieser Ausgabe Eltern und kinderlose Personen über Verzicht (und Genuss) in Bezug auf (Nicht-)Elternschaft (S. 34), Yezenia Leon Mezu beschreibt, warum bewusster Verzicht beim Dating als dicke Person wohltuend sein kann (S. 32), und wir analysieren die Verzichtsnarrative der Austeritätspolitik in Großbritannien und das Aufbegehren dagegen (S. 28). Wie immer haben wir auch einiges für dich geschaut: ein Theaterstück über Endometriose (S. 12) und eine Doku über Nan Goldins Kampf gegen Machtmissbrauch in der Pharmaindustrie (S. 14) – darauf möchte man echt verzichten.

Deine Missys

Aufschlag

Banden Bilden: Hedonismus mit Regeln. Das ://about blank Kollektiv ist aus der Berliner Clubszene nicht wegzudenken. Vor 15 Jahren hat es die Release-Party für die erste Missy-Ausgabe organisiert. – S. 12

Lieblingsstreberin (Genuss): Tanya McQuoid. – S. 13

Lieblingsstreberin (Verzicht): Marie de France. – S. 10

Work Work Work: Rezeptentwicklerin. – S. 14

Hä, was heißt denn Genuss? – S. 15

Hä, was heißt denn Verzicht? – S. 11

Kultur & Gesellschaft

Auf die Fickbarkeit: In ihren autofiktionalen Büchern „Reverse Cowgirl“ und „Raving“ verlässt die Autorin und Wissenschaftlerin McKenzie Wark die Subjektivität. Ein Gespräch über euphorische Momente und die Macht der Dissoziation. – S. 16

Kochen mit Gefühlen: Die Food-Performance-Kollektive Soydivision und LaLoVe’s Kitchen feiern Essen als Ausdruck von Aktivismus und Identität.  – S. 22

Rolle Vorwärts: Höher, schneller, weiter. Das Kölner CircusDanceFestival verhandelt das historische Erbe des Zirkus. – S. 24

Die Große Erschöpfung: Ein Roman, der die Debatten um Quiet Quitting, Ausbeutung und Burn-Out ästhetisch abbildet: Josefine Soppa erzählt in ihrem Debüt „Mirmar“ von Frauen mit vielen Nebenjobs. – S. 17

Die Kunstwelt als Wäscherei: Die Doku „All The Beauty And The Bloodshed“ zeigt Fotografin Nan Goldin im Kampf gegen die Pharmafamilie Sackler, die ihr schmutziges Geld in Museen steckte.  -S. 14

Monster im Schoß: Wie leben chronisch kranke Menschen in kapitalistischen Strukturen? Diese Frage verhandelt eine Tanzperformance über Endometriose. Die Künstler*innen im Gespräch. – S. 12

Bildstrecke (Genuss): Riniifish erschafft psychedelische Wimmelbilder. Für die Illustration ist das ein genussvoller Akt der Befreiung.– S. 26

Bildstrecke (Verzicht): Charlotte Hansel. Die Fotografin befasst sich mit dem komplexen Zusammenspiel von Wahrnehmung, Realität und Wissenschaftsfeindlichkeit. – S. 19

Höher, schneller weiter: Das Kölner CircusDanceFestival verhandelt Idas historische Erbe des Zirkus. – S. 24

Mode

Reset im Kleiderschrank: Trans Feminität bedeutet für unsere Autorin euphorischen Genuss – wenn auch mit bitterem Beigeschmack. – S. 32

Styleneid (Genuss): Lior Neumeister. In puncto Fashion lebt die Fotografin, DJ, Model und Missy-Mitarbeiterin opulent. – S. 35

Styleneid (Verzicht): Niki. Viel Geld für Kleidung ausgeben? Darauf kann diese Berliner Foodie gut verzichten.– S. 39

Moodboard: Genuss. – S. 36

Moodboard: Verzicht. – S. 40

Kreuzworträtsel. – S. 37

Sex und Körper

Sexkommentar: Heute leider nicht. Verzichten, um zu genießen? In Sachen Sex trifft das für unsere*n Autor*in zu. – S.32

Politik und Protest

Der Markt regelt nicht: Im britischen öffentlichen Sektor wird gestreikt wie schon lange nicht mehr. Vom zügellosen Neoliberalismus und einer verarmten Mittelschicht. – S.28

Edutainment

Ein zweites Coming-of-Age: Mit „Roach“ kreiert Miya Folick ein schmerzhaft ehrliches Album über Selbstkonfrontation und das Erwachsenwerden, das nicht mit den Teenagerjahren endet. – S. 37

Musiktipps. – S. 40

Podcasttipps. – S. 44

Die beste Bank im Park: In ihrem Spielfilmdebüt „Besties“ porträtiert Marion Desseigne Ravel zwei Teens aus verfeindeten Cliquen, die sich ineinander verlieben. – S. 45

Polit-Panda: Die neue Staffel der Animationsserie „Aggretsuko“ ist nicht nur lustig, sondern bildet auch spezifisch japanische Probleme realitätsgetreu ab. – S. 46

Literaturtipps. – S. 46

 Filmtipps. – S. 47

Comictipps. – S. 48

Der Kampf des Krümels: In der Ausstellung „The F*Word“ entwickeln die Guerrilla Girls mit dem Hamburger Museum MK&G einen kritischen Blick auf die eigene männerdominierte Grafiksammlung. – S. 52

Grau und pappig: Klimafiktion etabliert sich als neues Literaturgenre. Doch der zweite Roman von Jessie Greengrass zeigt eindrücklich, wie wenig fiktiv diese Endzeitszenarien bald sein könnten. – S. 43

Missyverse

Dieses High (Genuss): Was gibt es Geileres als bei einem unabhängigen feministischen Magazin zu arbeiten? Da gibt es durchaus noch einiges! Missy-Mitarbeiter*innen erinnern sich an ihre himmlischsten Genussmomente zwischen Topless-Dancing, Tiefkühlkost und Psychopharmaka. – S. 52

Pupsend und allein im Bett (Verzicht): Was gibt es Schlimmeres, als bei einem unabhängigen feministischen Magazin zu arbeiten? Ach, da geht noch eine ganze Menge! Sagen Missy-Mitarbeiter*innen und merken in ihren Erinnerungen an ihre prägendsten Verzichtmomente, dass diese auch manchmal ein Gewinn sein können. – S. 55

Ehrensache (Verzicht): Freie Missy-Autor*innen und Illustrator*innen erzählen, warum sie trotz der geringen Honorare für uns arbeiten – manche schon seit der ersten Ausgabe. – S.26

Communityumfrage (Verzicht): Serien, Salami und Stricken. „Worauf würdest du selbst in der schlimmsten Krise nicht verzichten?“ Diese Frage haben wir unserer Community auf Social Media gestellt. Das sind die Antworten. – S. 24

Roundtable (Verzicht): Ob Kinder oder keine. Bei keinem anderen Thema wird derzeit so sehr darum gerungen, ob es Genuss oder Verzicht bedeutet: In unserem digitalen Roundtable diskutieren sieben Expert*innen über Elternschaft.  – S. 34.

Kolumne: Das Festessen. Mehr als „schön“ essen: Genuss bedeutet für unsere Kolumnistin Teilhabe. – S. 52

Weitere Hefte

  1. Magazin 02/2024

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