Alles fängt mit einem Kaffeebecher an. Als Linus Giese im Oktober 2017 in einem Starbucks nach seinem Namen gefragt wird, nennt er zum ersten Mal den richtigen: Linus. Ein Moment, in dem sich „mein Leben in ein Davor und Danach teilte“, schreibt er in seinem Memoir „Ich bin Linus“, dessen Cover entsprechend – klar! – einen Kaffeebecher zeigt. Linus Giese gehört zu den bekanntesten trans Aktivist*innen im deutschsprachigen Raum. Auf Twitter und in Artikeln verhandelt er trans Themen, oft aus ganz privater Sicht.

Auch in seinem Buch ist Giese persönlich und offen, beleuchtet seine Kindheit und Jugend,die Zeit unmittelbar vor dem Coming-out und die Hürden der Transition. Er beschreibt den beschwerlichen Weg durch die Bürokratie, um Namensänderung und Testosteronbehandlung bewilligt zu bekommen, vom Erwachen der eigenen Sexualität und der Einsamkeit, die dies mit sich bringen kann. Eindringlich und erschreckend sind die Kapitel, in denen Giese von dem Hass berichtet, der ihm aufgrund seines offenen  Umgangs mit seinem Leben als trans Mann zunächst online entgegenschlägt und später auch vor dem Arbeitsplatz und der eigenen Wohnung nicht haltmacht.

Missy Magazine 05/20 - Typenparade

„Ich bin Linus“ erzählt ebenso von den für andere Menschen alltäglichen Handlungen, kleinen Momenten, die für Linus Giese große Schritte bedeuten. Wie zum ersten Mal in der Herrenabteilung einzukau…