Something must break 

Eine der ersten Filme ist das schwedische Queerdrama Something Break/Någonting måste gå sönder. Der Spielfilm basiert auf Eli Levéns Roman You are the roots that sleep beneath my feet and hold the earth in place und handelt von einer Liebesgeschichte, deren größte Gegnerin die Heteronormativität ist. Die selbstdestruktive Protagonistin Eli (Saga Becker) verliebt sich in Andreas (Iggy Malmborg), der eigentlich ähnliche Gefühle empfindet – wäre da nicht seine Voreingenommenheit gegenüber Elis Transidentität. „Ich bin nicht schwul“, will er klarstellen. „Ich auch nicht“, sagt sie. Diese Szene spricht Bände über die Feindseligkeit gegenüber Transfrauen, die immer wieder als schwule Männer fehlgelesen und -behandelt werden.

Mit einer süßen Bildästhetik sowie Tami Tamaki, Ballet School und The Knife-Hälfte Olof Dreijer auf dem Soundtrack geht der Film direkt ins Herz. Regisseur_in Ester Martin Bergsmark und Saga Becker werden für eine anschließende Fragerunde vor Ort sein.

Let’s start a revolution

Grace Lee Boggs rockt auf der Filmwoche den Frauen*tag – schließlich feiert die chinesisch-US-amerikanische Autorin, Philosophin, Aktivistin und Feministin dieses Jahr ihren 100. Geburtstag. Die Doku American Revolutionary: The evolution of Grace Lee Boggs (Grace Lee, USA, 2014) erzählt von ihrem Leben und ihrer Arbeit. Seit 70 Jahren ist die Detroiterin Teil sozialer Kämpfe. Ob Black Power, Umwelt oder Menschenrechte im Allgemeinen, selbst Angela Davis steht hinter Grace Lee Boggs.

Thematisch geht es an diesem Abend um radikale feministische Bewegungen von Women of Color in den USA: Es laufen nämlich noch die beiden Kurzfilme Pen Up The Pigs und Pearl Pistols (beide von Kelly Gallagher, USA, 2014).

Der Horror der Mutterschaft

Wer sich lieber ein bisschen gruseln will, darf The Babadook nicht verpassen. Jennifer Kents Horrorfilm handelt von einer Mutter und ihrem Sohn, die vom Babadook gejagt werden – einer Monsterkreatur aus einem Kinderbuch. Damit sind die drei üblichsten Horrorelemente präsent: Das böse Kind, das Geisterhaus und die Mutter. Gesellschaftskritisch wird der Film durch die tragische Ebene über alleinerziehende Eltern.
Dem Thema Mutterschaft und Horror widmen sich außerdem die drei Kurzfilme Salwa (Rand Beiruty, Jordan, 2014), Maternity Love (Moran Ifergan, Israel, 2013) und Lullaby of the Butterflies (Tonia Mishiali, Zypern, 2014). Gänsehaut garantiert!

Obvious Child

Von Mutterschaft meilenweit entfernt ist hingegen der letzte Abend. Da gibt es zum einen Gillian Robespierres Abtreibungskomödie Obvious Child zu sehen, in der die Comedienne Jenny Slate sich mit den Konsequenzen ihrer ungewollten Schwangerschaft auseinandersetzen muss. Zum anderen präsentiert die Autorin, Filmemacherin und Publizistin Sarah Diehl ihr erfolgreiches Buch Die Uhr, die nicht tickt, das wir bereits hier besprochen haben. Im Anschluss steigt im SchwuZ die rauschende Abschlussparty!

Das gesamte Programm der Filmwoche gibt es hier, auf der Facebook-Seite bleibt ihr außerdem auf dem Laufenden und könnt euch die einzelnen Vorstellungen mit Hilfe der Events vormerken. Wir können es kaum erwarten und freuen uns schon!