breslauer1Es sind oft gerade die unbeachteten Momente des Alltags, die die interessantesten Geschichten zu erzählen haben. Diese Augenblicke hat die Fotografin Marianne Breslauer mit ihrer Kamera eingefangen. Die selbstbewusste Künstlerin, die mit ihrem Kurzhaarschnitt und demonstrativen Forderungen nach Emanzipation ganz dem Bild der »Neuen Frau« der Weimarer Republik entsprach, erkundete Paris, Berlin, Palästina, Barcelona und Amsterdam. Die dort gesammelten Bilder fügte sie nachträglich in einem persönlichen Album zu einem intimen Reisedokument zusammen.

Eine Auswahl daraus zeigt ab 10. Juni das Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur in der Berlinischen Galerie. Die Ausstellung mit etwa 130 Fotografien ist die erste umfassende Retrospektive Breslauers und zeigt viele unbekannte Originalfotografien sowie Neuabzüge von Originalnegativen aus dem Nachlass. Breslauer schaute hinter die Kulissen. Neben Porträts berühmter Persönlichkeiten aus der Kunstwelt entstanden vor allem Bilder von Frauen, die den gesellschaftlichen Zwängen zum Trotz nach Unabhängigkeit strebten. So fotografierte Breslauer ihre Freundinnen an einem Sommertag im Badeanzug und auf gestreiften Handtüchern in der Sonne liegend. Es sind Momentaufnahmen, bei denen die Grenzen zwischen klassischem Porträt, Modefotografie und filmischer Inszenierung bewusst verwischt sind. Ergänzt wird die Schau durch etwa 60 Bilder von Zeitgenossinnen Breslauers, darunter Lotte Jacobi und Marta Astfalck-Vietz.

Wir verlosen noch mal 5×2 Karten. Um die zu gewinnen, schreibt eine Mail an verlosung at missy-mag.de, Betreff: Breslauer.

Berlinische Galerie, Alte Jakobstraße 124–128, 10969 Berlin
Eröffnung: 10. Juni 2010, 19.00 Uhr
Ausstellung: 11. Juni bis 6. September 2010 Achtung verlängert: ihr habt die Chance, die von uns schon für sehr toll befundene Ausstellung, noch bis 1. November 2010 zu besuchen.