Zukunftsängste Reloaded
Von
Interview von Hengameh Yaghoobifarah
„No Emotions“ heißt die erste EP der Wahlhamburgerin Ilgen-Nur, die heute mit rauen Gitarrenriffs, ehrlichen Texten und den Sorgen vieler Millenials auf dem Leipziger Kassettenlabel Sunny Tapes erscheint. Neben den fünf Tracks gibt es das Musikvideo zum heimlichen Hit „Cool“, das bei Missy Premiere feiert.
Deine Single „Cool“ fasst sehr gut Gefühle der Teen Angst und des Erwachsenwerdens zusammen. In welchen Kontexten fühlst du dich nicht cool genug?
Ilgen-Nur: In „Cool“ ging es mir hauptsächlich darum, das Gefühl aufzufangen, dass ich mich nicht „gut genug“ fühle. Als ich den Song geschrieben habe, war ich an einem ziemlichen Down angekommen, ich hatte gerade mein Studium abgebrochen und keinen Job mehr und wusste nicht, ob ich genug Energie und Ressourcen für einen Neuanfang sammeln konnte. Ich wollte richtig gerne studieren, Freund*innen treffen und Musik machen – stattdessen bekam ich nicht mehr genügend Geld für meine Miete zusammen und in Bewerbungsgesprächen eine Absage nach der anderen. Ich hatte keinen geregelten Tagesablauf und war pleite und musste mich damit auseinandersetzen, was ich will und was ich eigentlich kann. Der Song handelt also eher nicht davon, cool vor anderen dazustehen, sondern einen Ausweg zu finden, der mich glücklich macht.

„No Emotions“-EP
Ilgen-Nur
Sunny Tapes
Ilgen-Nur live:
17. Mai Berlin, Badehaus (solo / Support für Kele Okereke)
20. Mai Hamburg, Molotow (Euphorie Festival)
21. Mai Berlin, Kantine am Berghain (Support für Trümmer)
22. Juli Varel, Watt En Schlick Festival
20. – 23. September Hamburg, Reeperbahn Festival
30. November Hamburg Uebel & Gefährlich – Festival Für Junge Menschen
01. Dezember Berlin, Festsaal Kreuzberg – Festival Für Junge Menschen