„Ist die Welt, so wie sie war, vorbei?“, heißt es zu Beginn des neuen, mittlerweile zehnten Albums der Musikerin Barbara Morgenstern. Der Song heißt „Michael Stipe“ – darin kombiniert Morgenstern Wortfetzen aus dem ollen Gassenhauer von 1987, „It’s the end of the world“, von Stipes alter Band R.E.M. mit ihrem eigenen Text.

© MV Kummer

Morgenstern, die aus Hagen kommt und schon lange in Berlin lebt, hat stets auf coolen Labels veröffentlicht und spart auf „Unschuld und Verwüstung“ nicht mit Kritik an den verfickten Zuständen dieser Welt. Doch statt den Kopp in den Sand zu stecken, lädt sie mit Songs wie dem traurigen „Brainfuck“ und dem minimalen „Karriereleiter“ dazu ein, dem Leben ruhig, aber entschlossen mit Trotz, Schlauheit und Schönheit zu begegnen: „Wie man lebt, das ist echt, und es lohnt, wenn man träumt“ („Triggerpunkt“).

Beim schönsten Lied des Albums, „Angel’s Whisper“, singt Morgenstern mit klarer, manchmal an de…