Ich wollte, umgeben von grauem Novemberwetter, über Dinge schreiben, die mich glücklich machen. Allerdings achte ich seit Jahren peinlich genau darauf, nicht irgendetwas zu produzieren, das irgendwie mit Texten aus der Selfcare-Sparte assoziiert werden könnte. Zu viele wc-deutsche Verfasser*innen, die unter dem Label „Selfcare“ Vorwände finden, sich selbst und die eigenen Befindlichkeiten zum Zentrum von allem und der Welt zu machen. Politisch verpackte wc-deutsche Legitimation, sich wie immer für unendlich wichtig zu halten und den eigenen Egoismus pseudofeministisch in den Orbit zu pusten.

Mmmmh..Was gibt es Schöneres? © Tine Fetz

Aber zurück zu den schönen Dingen … Zu den Dingen, die mich glücklich und mein Leben flauschiger machen. Die meine zum Kampf erhobene Faust nach unten sinken und meine Pöbelstimme kurz weich werden lassen. Die mich seufzen und mich zurücklehnen, die Augen schließen und bleiben wollen lassen. Die mich zum Lachen bringen, zum Schmatzen und zum Kichern. Die sich warm anfühlen und nach Pause. Und weil ich mir mehr nicht wünschen kann, ein Gedicht:

Lesben
Ewig weich gebettet
Stark
Behaglich warm
Eindrucksvoll und
Nah

Unter Daunen
Nebeneinander
Dabei für einander

Debora Antmann

1989 in Berlin geboren und die meiste Zeit dort aufgewachsen. Als weiße, lesbische, jüdische, analytische Queer_Feministin, Autorin und Körperkünstlerin, schreibt sie auf ihrem Blog „Don’t degrade Debs, Darling!“ seit einigen Jahren zu Identitätspolitiken, vor allem zu jüdischer Identität, intersektionalem Feminismus, Heteronormativität/ Heterosexismus und Körpernormen. Jenseits des Blogs publiziert sie zu lesbisch-jüdischer Widerstandsgeschichte in der BRD, philosophiert privat über Magneto (XMen) als jüdische Widerstandsfigur und sammelt High Heels für ihr Superheld_innen-Dasein.

Dagegen miteinander
Arm in Arm
Umgeben von Flausch und Federn
Nur noch
Ein Zimteis
Nichts könnte schöner sein