Amina Yousaf – Studentin und Aktivistin mit Fokus auf intersektionalen Feminismus, Antirassismus und Hate Speech

Ich verstehe unter Solidarität, dass wir Menschen, die verschiedene Erfahrungen gemacht haben, nicht dafür verurteilen, wie diese Erfahrungen auf sie gewirkt haben und immer noch wirken. Und sie stattdessen in ihren Äußerungen und dem, was sie erlebt haben, ernst nehmen. Solidarität muss auch da stattfinden, wo man andere Lebenserfahrungen hat als andere Menschen, denn nur dann können wir voneinander lernen und in einer Welt leben, in der sich alle wohlfühlen.

Solidarität fängt im Kleinen an ©Vonecia Carswell

Solidarisches Verhalten kann sich in ganz vielen Facetten äußern. Es fängt an damit, anderen zuzuhören und ihnen den Raum zu geben, sich zu äußern oder auszuleben, so wie sie es möchten. Es kann aber auch die praktische Solidarität sein, indem man dazwischengeht, wenn jemand angegriffen wird – sei es verbal oder körperlich. Es gibt ganz viele Ebenen, die dabei wichtig sind. Das fängt im Kleinen an mit Raum geben und schaffen und geht so weit, die Menschen aktiv dabei zu unterstützen, dass sie diesen Raum auch sicher nutzen können. Das Internet ist eine Ebene, wo viel häufiger Gewalt und Hass ausgeübt werden und wo noch viel weniger darüber nachgedacht wird, was Worte  mit Menschen anrichten. Es ist nicht nur die Aufgabe derjenigen Person, die angegriffen wird, sich dazu zu äußern, zu wehren und zu positionieren, sondern es ist Aufgabe aller Personen, sich zu solidarisieren und Stellung zu beziehen, um die Person zu unterstützen. Zu kommentieren, zu melden, die Person zu bestärken, indem man ihr sagt: „I…